West Highland Way Tag 1

In diesem und den folgenden Beiträgen wird meine erste größere Trekking Tour näher beschrieben. Ziel ist der West Highland Way (WHW) in den Schottischen Highlands. Zunächst ein paar Fakten:

  • Länge WHW: 154km
  • Höhenmeter: 4500m
  • Reisebegleitung: Nina
  • Gepäck: 25 kg pro Person
  • Ausgangspunkt: Milngavie
  • Ziel: Fort William
  • Zeitraum: 18. – 27.8.2012

18. August (2 km): Der billigste Flug um uns zu unserem Ausgangspunkt zu bringen führt uns mit Ryan Air von Bratislava direkt nach Edinburgh. Um nicht noch eine Nacht in Bratislava verbringen zu müssen ist wegen der Startzeit des Fluges die Anreise mit dem Auto die einzig sinnvolle Option. Der relativ teure Flughafenparkplatz wird gemieden und statt dessen auf einen nur etwa halb so teuren privaten Parkplatz inklusive Transfer zum Flughafen ausgewichen (http://parkovanie-letisko.infoletenky.sk/). Übrigens ist nicht nur die Website ausschließlich slowakisch: die Bediensteten können weder ein Wort Englisch noch Deutsch, was die Kommunikation etwas schwierig gestaltet. Trotzdem klappt letztendlich alles irgendwie und wir bekommen sogar einen überdachten Parkplatz. Über den anschließenden Flug gibt es eigentlich nicht all zu viel zu berichten; wer schon mal mit Ryan Air geflogen ist, dem ist eh bekannt, dass dies eher einer Werbeveranstaltung gleicht.

Der gesamte West Highland Way.

Angekommen in Edinburgh machen wir uns nach der Busfahrt ins Zentrum zunächst auf die Suche nach Gaskartuschen, da der Transport solcher im Flugzeug natürlich nicht gestattet ist. Nach etwas durchfragen finden wir diese im Outdoorshop „Cotswold“. Wir erkundigen uns auch gleich nach einem Mittel gegen die berüchtigten Midges, nachdem allgemein angeraten wird diese in Schottland zu kaufen da dort spezielle Mittel verfügbar sind. Nach sehr freundlicher Beratung wurde uns „smidge“ empfohlen ( http://www.midgeforecast.co.uk/ ). Es gäbe zwar noch agressivere, aber die sollten dann nicht mit Kleidung in Berührung kommen da diese dann ausbleicht. Dankend befolgen wir diesen Rat. (Und ja: Es gibt für Schottland tatsächlich einen „Wetterbericht“ für Midges; zum Glück haben wir das nicht vorher gewusst 😀 ). Im Anschluss machen wir uns mit dem Zug vom nahen Bahnhof Waverley direkt auf den Weg nach Glasgow, um dem WHW ein Stück näher zu kommen. Da wir das Anfangsstück vom WHW gezielt ausfallen lassen, da dies landschaftlich eher weniger beeindruckend sein soll und zudem nicht so einfach wild gezeltet werden kann, geht es von Glasgow Queen Street nach etwas Wartezeit gleich weiter mit dem Zug nach Dumbarton sowie nach erneutem Umsteigen nach Balloch. Von Balloch aus wollen wir mit dem Bus nach Balmaha, unserem geplanten Startpunkt. Leider haben wir eine 2-3 stündige Wartezeit vor uns die wir mit einer gemütlichen Pause und einer Portion Fish and Chips im Sonnenschein in Balloch verbringen. Nach einer abenteuerlichen, rasanten Busfahrt im Doppeldeckerbus, bei dem in jeder Kurve die Türe auf und zu fliegt, sowie ein Hund unerträglich laut im Bus durch die Gegend kläfft erreichen wir Balmaha, ein kleines Örtchen direkt am Loch Lomond.

Kurz nach dem Einstieg in den WHW.

Loch Lomond.

Da es langsam auch schon etwas dunkel wird planen wir uns entweder einen Campingplatz in Balmaha zu suchen oder noch ein kleines Stück des WHWs zu laufen und gleich schon in der Wildnis zu campieren. Ersteren gibt es leider nicht, obwohl im Wanderführer ein entsprechendes Symbol eingezeichnet ist. Also fragen wir einen Spaziergänger nach dem WHW und finden dadurch schnell auch die erste Wegmarkierung. Zusätzlich entdecken wir schon auf den ersten Metern eine Information, dass seit noch nicht all zu langer Zeit fast am gesamten Ostufer des Loch Lomond das wildcampen verboten sei, vor allem weil sich Einheimische angeblich nicht zu benehmen wussten und große Teile des Seeufers zugemüllt haben. Die Wanderer werden um Entschuldigung gebeten.

Sonnenuntergang am Loch Lomond.

Sonnenuntergang am Loch Lomond.

Nachdem es mittlerweile schon dunkel ist machen wir uns flotten Schrittes auf den Weg zum nächsten im Wanderführer eingezeichneten Campingplatz entlang des WHWs, in Milarrochy. Etwas erschöpft erreichen wir diesen gegen 22:00 und bauen unser Zelt gleich zum ersten mal schon im dunklen auf. Und damit das nicht zu einfach wird machen wir auch gleich das erste mal intensiven Kontakt mit den Midges; eingesprüht hatten wir uns noch nicht und somit gestaltet sich der Zeltaufbau zu einer kleinen Tortour. Zwei freundliche Holländerinnen die mit einem Camper vor Ort sind haben etwas Mitleid mit uns und bieten uns Tee an. Leider sind in den Bechern nach kürzester bereits beinahe mehr Midges als Tee. Ein wenig später steht das Zelt in der matschigen Wiese, wir bezahlten noch die 8 Pfund pro Person Liegegebühr, duschen uns in den etwas verschimmelten Duschmöglichkeiten des Campingplatzes und gehen im Anschluss erschöpft von den Reisestrapazen ins Zelt zum Schlafen.

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