Ziel: Hochtor via Peternpfad und Dachlgrat
Höhe: 2370m
Datum: 05.10.2014
Tourbegleitung: Oliver, Carina
Auf dem Hochtor war ich zwar dieses Jahr bereits, aber für eine etwas anspruchsvollere Route fällt es mir nicht schwer mich erneut zu einer Tour zu motivieren. Geplant ist der Aufstieg vom Haindlkar über den Peternpfad zur Roßscharte und von dort über die Roßkuppe und den Dachlgrat zum Gipfel. Dass der Großteil der Tour in einer Nordwand verläuft ist nicht weiter schlimm, nachdem die Wolken die Sonne so oder so kaum durchlassen. Auf Grund der guten Kondition aller Teilnehmer kommen wir äußerst flott voran und erreichen bald die Haindlkarhütte. Auch der erste Gehteil des Peternpfads ist rasch überwunden bis sich vor uns die düstere Nordwand aufbaut. Kaum zu glauben, dass hier ein einfacher Pfad im II. Grad durchführt.

Peternpfad führt diagonal durch die Wand.
Obwohl an mehreren Stellen Bohrhaken vorhanden sind erscheint es uns nicht als notwendig diese zu verwenden. Maximal bei der Schlüsselstelle, dem leicht ausgesetzten Ennstaler Schritt, könnte man eventuell über ein Seil nachdenken. Aber bevor diese Gedanken aufkommen bin ich bereits darüber hinweg um im Nachhinein festzustellen, dass dies die Schlüsselstelle war.
In leichter Kletterei und mit toller Aussicht in die Dachlwand geht es weiter bis zur Peternscharte, dem Abschluss des Peternpfades. Nach einer kurzen Pause wird der anspruchsvollere Teil der Tour in Angriff genommen. Zwar hat dieser Teil auch nur den Schwierigkeitsgrad II+ (Peternpfad II), allerdings an deutlich mehr Stellen, teilweise ein wenig ausgesetzter und es gibt eine Abkletterstelle. Nicht ganz klar ist mir vor der Tour, wie genau der Weg über den Dachlgrat markiert ist. Aber hier kann ich beruhigen: Ein Verlaufen ist quasi nicht möglich. Zunächst wird an einer Kuppe vorbei geklettert um dann über ein kurzes Gratstück den Fuß der Roßkuppe zu erreichen.
Anschließend gilt es die Roßkuppe bis auf den Gipfel zu erklimmen; auf der gegenüberliegenden Seite muss sie wieder abgeklettert werden; die vielleicht schwierigste Stelle der Tour, da auch ein wenig ausgesetzt.
Nachdem diese Stelle überwunden ist geht es über den eindrucksvollen Dachlgrat zur Schlussetappe, dem Schrofengelände des Hochtors.
Die Schlussetappe nach dem Dachlgrat (siehe vohergehendes Bild: zuerst ist nach links ein kleiner Pfad durch das Geröllfeld zu erkennen bevor es nach einer Spitzkehre entlang eines Bandes nach rechts geht) sieht von der Entfernung schwieriger aus als es ist.
Spannend ist in der Flanke noch das sogenannte Kriechband. Nachdem über dem Band ein Dach vorhanden ist kann man sich quasi nur auf allen Vieren fort bewegen. Es liegt zwar etwas Schotter auf dem Band und es ist auch ganz leicht abschüssig, dennoch würde ich es nicht als schwierig bezeichnen.
Nach ein paar letzten Kletterstellen ist der Gipfel erreicht.
Der anschließende Abstieg nach Johnsbach erfolgt über den kürzesten Weg, das Schneeloch (I-) . Während des Abstiegs verschwindet bereits die Sonne langsam hinter dem Berg: perfektes Timing.
Fazit:
Spannendere Alternative zum Josefinensteig oder Schneelochsteig auf das Hochtor. Beim Peternpfad muss man sich halt im klaren sein, dass es sich um eine Nordwand handelt und sich die Sonne dort deshalb kaum zeigt. Dafür wäre wohl der Dachlgrat umso schöner sofern es nicht bewölkt ist. Ein Seil haben wir zur Vorsicht dabei gehabt, notwendig war es aber nicht da es nicht all zu viele ausgesetzte Stellen gibt bzw. keine wirklich schwerere Kletterei.