Hochlantsch Schneesturm

Ziel: Hochlantsch
Route: Schneesturm V
Höhe: 1822m
Datum: 30.08.2015
Tourbegleitung: Claudia, Tobi

Üblicherweise verliere ich zu Plaisirrouten nicht viele Worte; meist gibt es nicht viel zu sagen, das Internet ist voll von Fotos, die Topos sagen eigentlich das essentielle und eine Kamera mitzuschleppen ist mir zu mühsam. Da die Route Schneesturm aber doch was eher außergewöhnlicheres ist schaden ein paar Infos vielleicht nicht.
Dem Wandbuch nach waren wir 2015 die 2. Seilschaft, 2014 sind 4 Seilschaften die Route geklettert. Das liegt zunächst daran, dass es noch keine Topo in Buchform gibt und von dem was ich bisher gehört habe hat sie teilweise den Ruf eher nicht so lohnend zu sein.
Dem kann ich aber so nicht ganz zustimmen. Im Gegenteil: Für warme Sommertage eignet sie sich durch die Exposition hervorragend. Heute waren Temperaturen jenseits der 30 Grad angesagt und nur etwa eine der 10 Seillänge waren wir in der Sonne. Die Route soll brüchig und grasig sein; ja, ist sie. Aber auch nicht wirklich mehr als viele andere Routen in der Roten Wand oder am Röthelstein.
Alles andere als einfach ist es allerdings den Einstieg an Hand der Topo Skizze zu finden. Wir haben tatsächlich mehr als 1 Stunde gesucht. Der Einstieg des Breitenauerweges ist nicht schwer zu finden, danach Bedarf es allerdings etwas Ortskenntnis. Und zwar deshalb weil das Lantschkar eben nicht die auffällige Rinne ist. Die Rinne ist in der Skizze horizontal eingezeichnet; Leute die verwirrt sind sollten die Skizze also mal um 90 Grad nach links drehen, dann wird alles viel klarer 🙂
Es wird empfohlen rechts der Rinne 60HM aufzusteigen. Uns erschien es gemütlicher in der Rinne selbst nach oben zu klettern; nicht ausgesetzte 1er Kletterei im Gegensatz zu Grashängen rechts der Rinne. Der Einstiegs dann links von der Rinne (der auch mit einer Bandschlinge markiert ist) ist dennoch relativ schwer zu erkennen weil die Wandfarbe die Bohrhaken sehr gut tarnt. Also genaues schauen ist gefragt.
Einige Seillängen sind schon wirklich sehr grasig, sie wechseln sich aber dafür mit anderen ab die wiederum wunderschön sind; und ich empfinde jetzt auch das Gras nicht als wahnsinnig störend. Zu den Sicherungen ist zu sagen, dass bei den Ständen Petzl und Austri Alpin Material verwendet wurde (jeweils 2 Haken), dazwischen alles Marke Eigenbau ist. Das Zeug wirkt zwar stabil, nur gibt es vor allem im oberen Teil des öfteren das Problem das nicht alle Exen in die Löcher passen. Wir hatten 2 verschiedene Modelle dabei; die einen haben gepasst (Black Diamond POSIWIRE), die anderen nicht (Austri Alpin Bergfuchs Sonderedition). Die Abstände der Zwischensicherungen sind bis auf wenige Stellen sehr gut, der Vte Grad dürfte auch zutreffen.
Highlights für mich waren die henkelige Platte der 7ten Seillänge sowie der Kamin in der 9ten.

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