19. August (16 km):
Nach dem Abbau des Zeltes (Midges!) beginnt unser erster richtiger Wandertag am WHW. Der Weg führt uns am östlichen Seeufer des Loch Lomond entlang Richtung Norden.
In dieser Gegend sind in Relation gesehen noch viele Leute unterwegs, da es noch nicht all zu weit von der Zivilisation entfernt ist und am Wochenende (es ist Sonntag) auch viele Einheimische zum Wandern am größten See Schottlands unterwegs sind. Zu Mittag legen wir eine Pause am Seeufer ein und heizen zum Ersten Mal unseren Kocher an.
Nach der Pause macht sich beim erneuten Aufbruch zum ersten mal das Gewicht des Rucksacks ziemlich bemerkbar, den wir ja noch nicht sehr gewohnt sind. Der Weg am Ostufer des Sees führt durch sehr feuchte Waldlandschaften, eigentlich so ähnlich wie ich es auch teilweise aus den Alpen gewohnt bin. Der Wanderführer schlägt zwei Möglichkeiten für diese Etappe vor, eine direkt am Seeufer und eine andere ebenfalls entlang des Sees aber einige Höhenmeter weiter oben. Wir entscheiden uns für den Höhenweg.
Ziel der heutigen Etappe wäre Inversnaid. Um 17:00 beginnt es allerdings stark zu regnen weshalb wir uns dazu entschließen gleich noch schnell unser Zelt aufzustellen bevor wir so richtig nass werden, nachdem die Zeit sowieso schon fortgeschritten ist und wir das Zeltverbot bereits hinter uns gelassen haben.
Wir finden einen schönen, etwas versteckten, ebenen Platz für unser Zelt zwischen Rowardennan und Inversnaid, ein Stück bevor die mögliche Variante des WHWs, der Uferweg, wieder mit dem Höhenweg zusammen trifft. Nach dem Zeltaufbau wird im Aspis geschützt vor dem Regen Abendessen gekocht, der Rucksack reorganisiert, Midges die sich ins Zelt verirrt haben beseitigt und noch ein wenig gelesen während der Regen unaufhörlich herabprasselt. Mit einsetzen der Dunkelheit, gegen 22:00 legen wir uns schließlich zum Schlafen hin.