West Highland Way Tag 3

20. August (16 km):
Bezüglich Midges gestaltet sich der Zeltabbau am Morgen als die vermutlich größte psychische Belastung der ganzen Tour. Es ist kaum auszuhalten solange man nicht ständig in Bewegung ist. Aus diesem Grund gibt es leider auch keine Fotos von unserem netten Zeltplatz. Insgesamt benötigen wir durch diesen Umstand eine halbe Stunde für den Abbau. Nach erledigter Arbeit setzen wir uns schnell in Bewegung um den Biestern zu entfliehen. Beim ersten schneutzen kommen als nettes Andenken bei jedem ein Dutzend davon wieder zum Vorschein. Die letzten Mückenleichen bekommen wir erst etwa eine halbe Stunde später aus der Nase. Sogar aus den Augen dürfen wir ein paar vorsichtig entfernen. Immerhin ein proteinreicher Ersatz für unser verzichtetes Frühstück als winziger Trost.

Der Weg des heutigen Tages führt zunächst erneut entlang des Ostufers vom Loch Lochmond in einer eher waldigen Gegend und wird im Wanderführer als so ziemlich der schwierigste Teil der ganzen Tour beschrieben.

Der Pfad ist tatsächlich teilweise sehr schmal, mit rutschigen größeren Steinen übersäht und manchmal auch ein wenig steil aber dennoch auch mit den großen 25 Kilo Rucksäcken ganz gut zu bewältigen.

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Kurz nach dem Start von unserem Zeltplatz können wir auch noch die hier berüchtigten Wildziegen in unmittelbarer Nähe meckern hören und vor allem auch riechen, zeigen wollen sie sich aber leider nicht. Auf dem weiteren Weg kommen wir bei der geschichtsträchtigen kleinen Insel „Island I Vow“, auf Deutsch: „Insel der Kuh“ vorbei. Der Clan MacFarelane erbaute darauf eine Festung; die Ruinen sollen Heute noch zu sehen sein.

Einer der zahlreichen Wasserquellen.

Nördliches Ende Loch Lomond.

Hier wohnt vermutlich niemand mehr.

Nochmal ein schöner Blick zurück.

Leute sind hier nicht mehr all zu viele unterwegs; hauptsächlich trifft man wenn überhaupt noch auf andere Backpacker auf den Spuren des WHWs. Nachdem wir Loch Lomond hinter uns lassen bekommen wir das erste mal einen richtigen Eindruck der imposanten Highland Landschaften die uns die nächsten Tage erwarten.

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Zum Übernachten wählen wir den Campingplatz auf der Beinglas Farm, kurz nach Inverarnan. 5 Minuten bevor wir diese erreichten beginnt es nochmal ordentlich zu schütten. Auf der Farm selbst gibt es schöne Duschmöglichkeiten und ein Pub zum Einkehren ist auch vorhanden. Beim Duschen kann ich bei einem Gespräch zwischen zwei anderen Personen hören, dass sie den Plan gefasst haben die Duschen nicht mehr zu verlassen, weil sie die Midges draußen nicht mehr ertragen können. Naja, ihr Plan geht nicht auf. Kurz nach dem ich die Duschen verlasse kommt jemand vom Personal des Campingplatzes und fordert die beiden auf die Duschen zu verlassen, da sie diese jetzt schon fast eine Stunde besetzen 🙂 . Vom Pub machen wir auch Gebrauch und bestellen dort gutes Abendessen sowie (nicht so tolles) schottisches Bier als erfrischende Abwechslung zum Tütenfutter. Es ist sehr gemütlich, auch ein Gitarrenspieler hat sich dort eingefunden. All zu lange blieben wir trotzdem nicht, da wir bereits Müde vom ganzen Tag sind und trinken wollen wir auch nichts mehr, da der nächtliche Gang zur Toilette wegen der Midges stets eine Qual ist. Somit ist der dritte Tag auch schon vorbei.

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