Pyhrgas Überschreitung

Ziel: Großer Pyhrgas
Höhe: 2244m
Datum: 29.07.2017
Route: Kleiner Pyhrgas, Großer Pyhrgas, Abstieg: Bad Haller Steig
Tourbegleitung: Tamara, Bene

Auf den Großen Pyhrgas wäre ich so jetzt eigentlich nicht ohne weiteres als Touren-Idee gekommen. Nicht besonders hoch, als Kletterberg ist er auch nicht gerade berühmt, dafür aber umso bekannter als Wanderberg. Als ich aber zufällig auf Fotos von Marlies Czerny in ihrem „hochzwei.media“ Blog über eine Überschreitung der beiden Pyhrgasgipfel gesehen habe war für mich klar: das sollten wir auch machen.

Vom Parklatz Fahrenberg/Oberweng führt unser Weg zunächst über die Gowilalm auf den Kleinen Pyhrgas. Die Gowilalm Hütte hat zu unserem Pech und gleichzeitig auch Glück an diesem schönen Sommertag geschlossen was den Besucherandrang auf den Pyhrgas vermutlich doch etwas eindämmt.

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Gowilalm. Rechts hinten: Großer Pyhrgas.

Der Weg zum Kleinen Pyhrgas ist großteils Wanderei mit ein paar leichten Kraxl-Einlagen zwischendurch, stets mit dem Großen Pyhrgas in Sicht. Zufällig begegnen wir einer Katze die sich gerade im Abstieg befindet; es sieht durchaus so aus, dass sie ein Ziel vor Augen hat und weiß was sie macht.

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Großer Pyhrgas mit dem Holzerkar links unten.

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Berglöwe im Abstieg.

Desto näher wir dem Gipfel des Kleinen Pyhrgas kommen, desto mehr Einblicke werden uns auch in die Gratüberschreitung gewährt: Es sieht bereit landschaftlich umwerfend aus. Wir können auch andere Leute am Grat entdecken, sind also nicht die einzigen die diese Unternehmung Heute geplant haben.

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Kurz vorm Kleinen Pyhrgas: Andere Leute sind ebenfalls am Grat zu sehen.

Am Gipfel legen wir eine kurze Stärkungspause ein und genießen die tolle Aussicht: Unser Weiterweg sieht wahnsinnig ansprechend aus.

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Bene am Gipfel des Kleinen Pyhrgas. Hinten: Großer Pyhrgas.

Nach der Pause beginnt der spannendere Teil der Tour, die Gratüberschreitung zum Großen Pyhrgas. Der Weg ist nicht markiert und leichte Kletterei bis zum IIten Grad ist zu erwarten. Zunächst müssen wieder ein paar Höhenmeter vom Gipfel abgestiegen werden um auf den Grat zu kommen. Von hier aus hat man die allerbeste Übersicht über den ganzen Grat.

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Der gesamte Grat im Blickfeld.

Ziemlich am Anfang des Grates sollte bereits die Schlüsselstelle vorzufinden sein, eine kurze IIer Abkletterstelle.

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Am Weg zur Schlüsselstelle.

Diese gestaltet sich als nicht schwer (eventuell ist es ein Größenproblem, d.h. für kleinere Leute schwerer), wenn auch vielleicht ein klein wenig ausgesetzt. Für unsichere Geher ist auch der ein oder andere Bohrhaken vorhanden.

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Abkletterstelle.

Meist ist der Grat in diesem Teil einfaches Gehgelände mit ein paar kurzen Kraxelstellen; technisch nicht schwierig, dafür landschaftlich atemberaubend. Von hier aus kann man die Nordostwand des Großen Pyhrgas super einsehen: Eine Kletterroute im Vten Grad, der „Weg der Freundschaft“ führt durch diese.

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Nordostwand Großer Pyhrgas.

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Einfaches Gelände am Grat.

Nachdem der Grat die Kurve nach Westen einschlägt wird die Route etwas anspruchsvoller, steiler und ausgesetzter; wenn auch nicht wirklich schwer. Personen mit ein wenig alpin- und Klettererfahrung sollten im Normalfall nicht auf ein Seil angewiesen sein, viel mehr Bohrhaken als eigentlich erwartet können wir dennoch entdecken falls Bedarf besteht. Für eine kurze Stelle weicht die Route auch einmal in die Nordostwand aus um anschließend auf einem Band nach einer Spitzkurve wieder auf diesen zurück zu führen. Diese markierte Abzweigung sollte man nicht verpassen: Gerade hinauf sieht es doch etwas schwieriger aus. Generell ist der Weg nicht immer auf den allerersten Blick zu sehen, aber man merkt es schnell wenn man falsch unterwegs ist. Aufpassen muss man auch, weil der Fels stellenweise doch etwas brüchig ist.

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Ein fotogenes Felsenfenster im oberen Teil des Grates.

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Nach der Kurve steilt der Grat etwas auf.

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IIer Kletterei vom Feinsten.

Im Finale haben wir schlussendlich noch den Fehler gemacht nicht direkt am Grat zum Gipfel aufzusteigen. Dadurch sind wir in unangenehmes Geröllgelände gekommen; direkt am Grat wäre es vermutlich feiner gewesen.
Am Gipfel angekommen legen wir eine wohlverdiente Rast ein und genießen das Traumwetter. Der Abstieg führt uns schließlich via Bad Haller Steig wieder über die Gowilalm zurück zum Auto.

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Unsere Runde.

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Höhenprofil.

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