Brandstein

Ziel: Brandstein
Höhe: 2003m
Höhendifferenz: 1500HM
Datum: 22.02.2020
Route: Gsollkehre – Bärenlochsattel -Pfaffingalm – Brandstein – gleich zurück
Tourbegleitung: Bene, Johannes, Martin

Der Brandstein ist ein Berg, der vielen Leuten kein Begriff ist. Hauptgrund dafür ist wohl die eher große Horizontaldistanz, die zurück gelegt werden muss – und zwar von allen Seiten, obwohl durchaus mehrere Wege zum Ziel führen würden. Bei „nur“ 1500 Höhenmetern (inklusive Wiederansteig) ist eine Distanz von ca 21km zu bewältigen – auf dem kürzesten Weg versteht sich. Diese kürzeste Route haben auch wir im Sinn, gestartet wird von der Gsollkehre zwischen dem Präbichl und Eisenerz.

Kurz nach dem Parkplatz.

Obwohl die generelle Schneesituation mager ist und der Start auf eher niedriger Seehöhe erfolgt, können wir gleich vom Parkplatz aus die Ski anschnallen. Letzterer bietet Platz für ein paar wenige Autos, manchmal ist er angeblich auch gar nicht geräumt. Zunächst geht es einer Forststraße entlang immer weiter hinein in Richtung hintere Gsoll. Es dauert nicht lange, bis sich die Frauenmauer mit ihrer bekannten Durchgangshöhle vor uns erhebt.

Frauenmauer.

Neben dieser rückt am hinteren Ende der Gsoll auch die erste zu überwindende Steilstufe in unsere Blickfeld. Diese muss bewältigt werden um den Bärenlochsattel zu erreichen. Der Anstieg wird zunächst zunehmend steiler (ca 35 Grad) und zum Schluss sind auch noch ca 20-30 HM auf einem leichten Klettersteig zu überwinden.

Talende mit dem Anstieg zum Bärenlochsattel.

Kurz vor dem Klettersteig.

Blick zurück Richtung TAC Spitze und Polster.

Zeit zum Ski abschnallen.

Der Klettersteig ist bei guten Verhältnissen nicht sehr schwer, auch wenn man sich manchmal wünschen würde, dass das Stahlseil etwas fester gespannt wäre. Bei schlechten Bedingungen kann ich mir aber vorstellen, dass er durchaus zu einem ernsten Hindernis wird. Steigeisen haben wir jedenfalls vorsichtshalber dabei, auch wenn sich letztendlich heraus stellt, dass wir sie nicht brauchen.

Im Mini Klettersteig.

Ausstieg zum Bärenlochsattel.

Oben angekommen machen wir eine kurze Teepause nachdem die erste von drei logischen Etappen geschafft ist. Was nun folgt ist eine mehrere Kilometer lange Hochplateauwanderung mit vielen Auf und Abs.

Blick zurück Richtung Bärenlochsattel.

Am Rande des Hochplateaus.

Obwohl diese Gegend im Winter selten besucht wird ist eine durchgängige Skimarkierung vorhanden.

Skimarkierung am Hochplateau.

Bald rückt auch das Ziel, der Brandstein zum Ersten Mal ins Blickfeld, wenn er auch noch ein ganzes Stück entfernt ist.

Ein ständiges Auf und Ab, Brandstein im Hintergrund.

Unterwegs am Hochplateau.

Blick Richtung Südwesten.

Der viel häufiger besuchte Ebenstein, Hochschwab im Hintergrund.

Wir konzentrieren uns nur halb auf die Skimarkierung und suchen uns den Weg übers Plateau auf eigene Faust. Überraschend flott kommen wir voran – beim Rückweg wissen wir dann auch warum: Obwohl es nicht merklich auffällt verliert man in Richtung Brandstein doch einige Höhenmeter.

Brandstein Gipfel im Zoom.

Ebenstein im Zoom.

Hochschwab.

Langsam, aber stetig nähern wir uns dem Ziel.

Die verschneite Pfaffingalm.

Pfaffingalm.

Um die zweite logische Etappe abzuschließen steht jetzt noch eine kurze Abfahrt (ca 150 HM) zur Fobisalm bevor.

Nur noch eine kurze Abfahrt bis zum Anstieg auf den Brandstein.

Prinzipiell hat man von hier zwei Möglichkeiten um auf den Brandstein zu gelangen: Die schmale Rinne zwischen Fobisalm und Brandwiese, oder den Sommerweg hinter der Fobisalm, der aber durchaus auch über 35 Grad erreicht. Wir wählen den Sommerweg – auch wenn das ein paar zusätzliche Höhenmeter bedeutet, weil er für den Aufstieg gemütlicher aussieht als eine enge Rinne mit vielen Spitzkehren.

Beginn des Anstiegs vor dem Fobisturm.

Dieser Anstieg macht sich eine kurze Schwachstelle im südlichen Wandstock des Brandsteins zu Nütze.

Immer nach rechts querend hinauf.

Unter dem Felsriegel des Brandstein – hinten der 150 Meter hohe Fobisturm.

Die Querung gestaltet sich als etwas unangenehm, weil die Ski auf dem Schnee kaum Halt finden. Nach dieser Steilstufe legt sich das Gelände wieder deutlich zurück und wunderbare Blicke auf das westliche Hochschwab Plateau offenbaren sich.

Nach der Steilstufe.

Direkt über der Felswand, aber keinesfalls ausgesetzt, führt der Weiterweg nun stets leicht ansteigend Richtung Osten.

In flachem Gelände über der Felswand.

Immer weiter Richtung Osten.

Nur ein ganz kurzes Stück ist bereits aper.

Griesmauer.

Blick zurück Richtung Fobisturm.

Kurz queren wir auch den Ausstieg der für die Abfahrt geplanten Rinne. Die Verhältnisse sehen von oben recht vielversprechend aus und wie so oft wirkt es aus der Nähe gleich viel breiter und weniger steil als in der Draufsicht aus einiger Entfernung.

Frühlingshafte Verhältnisse im Februar.

Auch der restliche Teil bis zumindest kurz unter den Gipfel verspricht bestes Skigelände.

Ein Blick zurück.

Immer direkt über der Brandstein Südwand.

Eine Windverfrachtung legt eine letzte kurze Steilstufe in den Weg.

Aufstiegs- bzw. Abfahrtsgelände.

Eindrucksvolle Schneeverfrachtungen.

Kurz vorm Gipfel.

Ebenstein und Großer Griesstein.

Kurz vor dem Gipfel ist der Weiterweg so abgeblasen, dass wir ein Skidepot einrichten. Am Ziel angekommen beschränken wir unseren Aufenthalt auf kurze Zeit, da es unangenehm windig ist. Zeit für einen kurzen Blick ins Gipfelbuch bleibt trotzdem: Offenbar sind wir erst die Dritte Partie diesen Winter.

Am Gipfel.

Zurück zum Skidepot.

Sowohl der obere Teil des Brandsteins bis zum Felsriegel, als auch die gar nicht mal so steile Rinne durch diesen bereiten uns große Abfahrtsfreuden.

Einfahrt in die Rinne.

Blick zurück in die Abfahrtsrinne.

Am Ende der Rinne heißt es dann wieder Ski anschnallen für den Rückweg inklusive Wiederanstieg.

Nach dem erneuten Auffellen.

Blick zurück in die Rinne.

Wie erwartet zieht sich der Rückweg nun ein wenig, nachdem wir schon einige Stunden unterwegs sind. Die tolle Lichtverhältnisse am Hochplateau entschädigen dies mehr als genug.

Zurück am Hochplateau Richtung Bärenlochsattel.

Wiedervereinigung mit unserer Aufstiegsspur.

Brandstein mit Abfahrtsrinne in Bildmitte, sowie Aufstiegsweg am linken Bildrand rechts des Fobisturms.

Die niedrige Sonne taucht das Hochplateau in wunderbares Licht.

Letzter Blick übers Hochplateau.

Der Abstieg über den Bärenlochsattel gestaltet sich als nicht mehr schwierig und letztendlich erreichen wir nach ca 7h und 15 Minuten wider unser Auto in der Gsollkehre. Vom Abmarsch bis zur Ankunft sind wir keiner anderen Person begegnet.