Großvenediger Nordgrat

Ziel: Großvenediger
Route: Nordgrat
Höhe: 3657m
Datum: 16.08.2020
Tourbegleitung: Bene, Johannes, Alex

Bereits vor 2 oder 3 Jahren stand ich schon einmal am Einstieg zum Großvenediger Nordgrat. Damals meinte es das Wetter nicht gut mit uns und es lies eine Nordgrat Begehung schließlich nicht mehr zu. Dieses mal sollte es hoffentlich besser klappen – verspricht der Wetterbericht, zumindest am Sonntag und zumindest bis zum späteren Nachmittag, stabiles Wetter.
Am Vortag, dem Anreise- und Hüttenzustiegstag ist es noch ein wenig durchwachsener und wir sparen uns den längeren Zustieg bis zur Materialseilbahn indem wir auf das Taxiangebot zurück greifen. Mit dem Hüttentaxi reduziert sich der Zustieg auf gute 500 HM und je nach Tempo etwa eine Stunde. Und dies bereits in toller Landschaft, stets mit dem Großen Geiger vor den Augen.

Großer Geiger.

Die Hütte ist komplett ausgebucht, dank eigenem Zimmer haben wir dennoch eine ruhige Nacht. Kurz vor der Morgendämmerung, etwa gegen 05:30 brechen wir schließlich mit Stirnlampen bei wolkenlosem Himmel auf. In der Morgendämmerung wirkt der Nordgrat, der sich langsam immer mehr ins Blickfeld rückt, noch recht düster.

Nordgrat im Morgengrauen.

Viele andere Seilschaften sind gleichzeitig auf dem Weg den Großvenediger am Normalweg zu besteigen, wovon viele mit uns am Anseilplatz kurz vor dem Gletscherkontakt zusammentreffen. Dieser stellt sich mit Steigeisen am von der Nacht noch verfestigten Schnee als recht angenehm begehbar heraus.

Am Zustieg zum Nordgrat.

Ein ganzes Stück folgen wir noch dem Normalweg bis auf eine Höhe von etwa 2920m wo wir uns anschließend in einer 90 Grad Kurve unserer Route zuwenden.

Kurz nach der Abzweigung vom Normalweg.

Gute 300 HM müssen von hier noch überwunden werden bis man am Einstieg steht. Kurz davor geht der Gletscher bereits in Fels über und wir können uns der Steigeisen entledigen.

Keeskogel, kurz vor dem Einstieg.

Am Einstieg kann man bereits ein herrliches Panorma genießen: Hinten das Obersulzbachkees insklusive dem Keeskogel, einem in Relation einfach zu erwanderndem tollen Aussichtsberg, und vorne der Weg auf dem wir die nächsten Stunden verbringen werden, der Großvenediger Nordgrat.

Nordgrat vom Einstieg.

Von hier sieht der Grat eigentlich relativ sanftmütig und nach einem Spaziergang aus – ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Nicht ganz damit gerechnet erwartet uns gleich mal nach dem Einstieg die gefühlte Schlüsselstelle der Tour: Eine IIIer Abkletterstelle. Laut Topo soll es irgendwo einen fixen Klemmkeil geben – bereits auf der Hütte waren aber Informationen darüber zu finden, dass es diesen offenbar nicht mehr gibt. Wir suchen uns jedenfalls die unserer Ansicht nach logischste Abkletterstelle und ich wage mich – jetzt mit dem Seil von oben gesichert – daran. Trotz Sicherung von oben und einem bombenfestem Klemmkeil als Zwischensicherung stehe ich irgendwann vor einem kleinen Überhang und entscheide mich letztendlich dafür mich ablassen zu lassen. Nach einem IIIer fühlt sich das für mich nicht ganz an. Bene und Alex folgen mit der selben Methode und Johannes entscheidet sich dann trotz Angebot die Bandschlinge zurück zu lassen für Abklettern was er irgendwie auch souverän meistert. Ich bin nicht ganz sicher, ob wir die leichteste Stelle erwischt haben – wenn dann kann ich aber empfehlen eine Bandschlinge zurück zu lassen; eine gute Sicherungsmöglichkeit um einen Block ist zumindest vorhanden. Auf deutlich einfacherem Gelände und nun auch wieder ohne Seil geht es in Ier bis IIer Gelände weiter Richtung Keidelscharte.

Grat zur Keidelscharte.

Nette Kraxelei.

Johannes am Grat.

In die Keidelscharte hinab wird es nochmals etwas kniffliger. Den besten Weg muss man sich selber suchen und man könnte hier durchaus nochmal überlegen sich anzuzeilen, obwohl in der Topo nur mit I-II beschrieben. Oder wir sind schlicht zu direkt über den Grat und man hätte es sich etwas leichter machen können wenn man etwas links am Turm vorbei geht – auch nicht ausgeschlossen (zumindest scheint es im Nachhinein Betrachtet in der Topo so angedeutet).

Abklettern in die Keidelscharte.

Die Keidelscharte schließlich lässt sich gut ohne Steigeisen überwinden und weiter geht es mit netter, nicht all zu schwieriger aber dennoch manchmal etwas ausgesetzter Kletterei (wie fast überall am Grat) über den Torwächter in die Meynow Scharte. Auch der Abstieg in diese ist dieses Mal eher einfach. Viele Nordgrat Begeher steigen über diese Scharte erst in die Route ein um sich die Rosinen des Gratanstiegs heraus zu picken.

Kurz vor der Meynow-Scharte.

Obersulzbachkees und Westgrat vom Torwächter gesehen.

Kleinvenediger mit dem Normalweg auf die Venedigerscharte.

In der Maynow-Scharte.

Nach der Maynow Scharte geht es in 1-2 Seillängen in toller Kletterei erstmals etwas steiler hinauf, wobei man sich den Weg etwas suchen muss. Leute die es gerne schnell haben können dieses Stück sicher auch noch ohne Seil bewältigen, ich habe mich allerdings mit Seil durchaus wohler gefühlt. Der Fels lässt sich jedenfalls sehr gut absichern. In der 2ten Seillänge beginnt der Fels sich langsam schon wieder zurück zu legen, weshalb wir das Seil danach schon wieder verstauen.

Zwischen Meynow-Scharte und der Bösen Platte.

Das Ziel rückt näher.

Ein Blick zurück.

Bis zur Schlüsselstelle, der Bösen Platte, geht es eine ganze Weile in stets netter, aber durchaus auch etwas ausgesetzter Kraxelei dahin. Die Schlüsselstelle wird schließlich durch den Breiten Riss eingeleitet.

Der Breite Riss.

Kurz bevor wir in die Schlüsselpassage starten, seilen wir uns wieder an. Der Breite Riss selbst bis zum ersten Standplatz ist nicht sehr schwer. Mit Friends kann man die Stelle bei Bedarf auch zusätzlich noch ganz gut absichern. Nachdem man am Standplatz angekommen ist steht man schließlich vor der Bösen Platte. Etwas überrascht waren wir dort vor der Absicherung: Steckt im restlichen Grat kein einziger Haken, so ist diese Seillänge quasi plaisir-mäßig abgesichert. Dafür ist sie für eine IV- aber eigentlich auch gar nicht ganz einfach, muss man doch mit den schweren Bergschuhen in feine Risse steigen. Durch die gute Absicherung ist die Überwindung jedenfalls purer Genuss. Es empfiehlt sich nach dem oberen Stand gleich noch 3-4 m weiter zu gehen die ohne Seil eventuell eher unangenehm sein könnten. Für den letzten Teil bis zum Gipfel verstauen wir das Seil schließlich wieder. Oben angekommen haben wir das Privileg den Gipfel ganz für uns zu haben.

Westgrat und Obersulzbachtal vom Gipfel.

Johannes und Alex erreichen den Gipfel.

Um nach Möglichkeit noch ein Taxi von der Materialseilbahn für den langen Abstieg zu erwischen (schließlich steht noch eine lange Heimfahrt bevor) halten wir die Zeit am Gipfel dennoch relativ kurz.
Nachdem man beim Abstieg nicht sehr tief im Schnee versinkt obwohl es schon nach Mittag ist kommen wir auch äußerst schnell voran – immer mit Blick auf den Nordgrat um den Aufstieg Revue passieren zu lassen.

Alternativzustieg über die Meynow-Scharte.

Der Gipfel mit seiner Nordwand.

Meynow-Scharte und Keidel-Scharte.

Der Gletscher selbst ist jedenfalls sehr trügerisch an diesem Tag: Viele oft schwer sichtbare Spalten sind gerade mal so von wenig Schnee bedeckt. Kaum zu glauben, dass wir vom Grat aus am Morgen 2 Leute ohne Seil und ohne Abstand hier absteigen gesehen haben. Pünktlich während wir im Hüttentaxi sitzen fängt es an aus Eimern zu schütten – perfekter Abschluss 🙂

Schneebrücke am Normalweg.

Ein letzter Blick zurück auf den Nordgrat.

Insgesamt Betrachtet handelt es sich beim Großvenediger Nordgrat um eine grandiose Tour. Um sie mit dem Stüdlgrat zu vergleichen was die Schwierigkeit betrifft ist zwischen meinen beiden Anstiegen zu viel Zeit vergangen (viel nimmt es sich wohl nicht), aber im Vergleich zum Großvenediger Nordgrat kann man den Stüdlgrat von der Absicherung her wohl als Plaisir bezeichnen; zusätzlich muss man sich halt am Großvenediger selbst mehr um die Wegfindung kümmern. Wenn man in der Meynow-Scharte einsteigt kann man die Kletterzeit etwa auf die Hälfte reduzieren und hat zusätzlich den schönsten Teil des Anstiegs vor sich; aber wer macht schon gern halbe Sachen?

Zwei Jungfüchse im Obersulzbachtal.

Hinterer Brunnenkogel

Ziel: Hinterer Brunnenkogel
Höhe: 3325m
Höhendifferenz: 1700HM
Datum: 04.03.2019
Route: Lüsens – Längentaljoch – Hinterer Brunnenkogel
Tourbegleitung: Bene, Max, Georg

Eines meiner Highlights während unseres einwöchigen Skitourenurlaubs in den Stubaier Alpen ist definitiv die Tour zum eher selten besuchten Hinteren Brunnenkogel. Das Auto wird am großzügigen Parkplatz beim Alpengasthof Lüsens abgestellt. Von dort geht es zunächst mal ca 2km entlang einer Loipe relativ flach zum Fernerboden, wobei der Lüsener Fernerkogel stets den Ausblick dominiert.

Entlang der Loipen zum Fernerboden.

Nachdem der Fernerboden erreicht ist biegen wir noch vor dem Lüsener Fernerkogel rechts auf den Sommerweg Richtung Westfahlenhaus ein, wo es zum Ersten mal bergauf geht. Der etwas steilere, zum Teil bewaldetet Hang wird flott überwunden und führt uns direkt in das nördliche Ende des Längentals, mit tollem Ausblick auf den Hohen Seeblaskogel.

Das Längental wird erreicht. Der Hohe Seeblaskogel im Hintergrund.

Nördliches Ende des Längentales.

Das Längental selbst wird stets leicht ansteigend auf seiner ganzen Länge durchquert (~6km). Die Westfahlenhütte selbst erreichen wir dabei nicht – wir bleiben im Talgrund, während sich die Hütte gut 150HM über diesem befindet.

Die Landschaft wird zunehmend eindrucksvoller und die Vorfreude auf die ersten Sonnenstrahlen die uns bald erwarten sollten nimmt zu.

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Blick zurück ins nördliche Ende des Längentales. Auch das Westfahlenhaus ist bei genauer Betrachtung zu erkennen.

Desto weiter wir ins Längental vordringen, desto stürmischer werden auch die Bedingungen. Gerechnet haben wir ohnehin damit, nachdem starker Südfön angekündigt ist.

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Im Längental bei zunehmend stürmischen Verhältnissen.

Teilweise sind die Böen so stark, dass man sich kurz abdrehen will um dem Schleifpapiereffekt im Gesicht zu entgehen. Es ist aber weniger unangenehm als es klingt, weil der Wind für diese Höhe und Jahreszeit ausgesprochen warm ist. Wir nähern uns immer weiter dem südlichen Ende des Längentales mit dem Längentaljoch. Zum ersten mal rückt auch der Hintere Brunnenkogel ins Blickfeld.

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Südliches Ende des Längentales mit dem Längentaljoch. Links: der Hintere Brunnenkogel.

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Ein Blick zurück mit dem Hohen Seeblaskogels.

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Hinauf zum Längentaljoch.

Um das Längentaljoch zu erreichen steigen wir zunächst auf der rechten Seite der kurzen 35-40 Grad Steilflanke ein Stück auf und queren anschließlich auf die Scharte hinein. Eindrucksvoll kann man dabei beobachten wie der Wind den Schnee über den Pass verfrachtet.

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Die Querung aufs Längentaljoch mit eindrucksvollen Windfahnen vor dem Hinteren Brunnenkogel.

Von hier aus sieht man nun auch zum ersten mal den spannenderen Teil der Tour: die Steilrinne hinauf zur Brunnenkogelscharte und den anschließenden Blockgrat zum Gipfel.

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Am Längentaljoch vor dem Hinteren Brunnenkogel.

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Blick auf die andere Seite des Längentaljochs ins Schrankar und auf den Schrankogel.

Vom Längentaljoch legen wir die letzten Meter immer steiler werdend auf Ski zurück, direkt bis unter die Rinne die zur Brunnenkogelscharte hinauf führt. Dort angekommen richten wir unser Skidepot ein.

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Die letzten Meter auf Ski.

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Das Skidepot direkt am Ende der Rinne.

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Blick ins Schrankar vom Skidepot.

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Schrandele, Schrankarkogel und Schrankogel von links nach rechts vom Skidepot.

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Längentaler Weißerkogel.

Nachdem Steigeisen und Pickel angelegt sind geht es schließlich an den Aufstieg in der Rinne. Diese dürfte etwa zwischen 45 und 50 Grad steil sein wobei eine Höhendifferenz von etwa 150HM zurück gelegt wird. Bei uns weist sie gute Verhältnisse auf und ist deshalb einfach zu begehen.

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In der Rinne zur Brunnkogelsscharte.

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Aus der Perspektive von oben (Foto: Max).

Gegen Ende wird die Rinne etwas flacher, aber auch felsiger. Schwierig wird der Anstieg bis zur Scharte dennoch nicht. In der Scharte angekommen zeigt sich die Vielseitigkeit der Tour: Ab hier geht es über in Blockgratkletterei. Auch diese ist nicht sehr schwierig (maximal bis II meiner Einschätzung nach), stellenweise aber doch etwas ausgesetzt und an 1-2 Stellen auch mal etwas griffarm. Zusätzlich ist der Grat recht brüchig.

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Am Blockgrat (Foto: Max).

Nachdem wir den Grat hinter uns gebracht haben und am Gipfel ankommen genießen wir ein wenig den herrlichen Ausblick. Ein Gipfelkreuz in dem Sinne gibt es nicht, nur eine Metallstange.

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Am Gipfel des Hinteren Brunnenkogel.

Nach kurzer Verweildauer und einer kleinen Stärkung geht es dann auch gleich wieder an den Abstieg – das Wetter sollte sich Heute nicht mehr verbessern.

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Beim Abklettern des Blockgrates.

Es gäbe zwar von der Brunnkogelscharte aus auch die Möglichkeit das Ganze als Rundtour zu machen und über den Lüsener Ferner zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen, unser Plan ist allerdings den Aufstiegsweg abzufahren.

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Beim Einstieg in die Rinne.

Zurück beim Skidepot freuen wir uns schließlich auf die bevorstehende Abfahrt. Vom Längentaljoch hinab ins Längental erwartet uns sogar noch allerbester Pulver.

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Blick zurück ins Längental von der Abfahrt.

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Letzter Blick ins Längental.

Insgesamt betrachtet handelt es sich um eine tolle Tour die mehrere Facetten beinhaltet: Eine lange Skitour über eine große horizontale Distanz bei der dennoch einige Höhenmeter zurück gelegt werden, eine Steilrinne sowie Blockgratkletterei. Was will man mehr?

Hintere Schwärze

Ziel: Hintere Schwärze
Höhe: 3624m
Datum: 11.09.2018
Route: Martin Busch Hütte – Marzellkamm – Hintere Schwärze
Tourbegleitung: Tobi, Claudia, Tamara

Einen Tag nach der Reifhornüberschreitung geht unsere Tour durch Österreich weiter nach Tirol, mit dem Ziel Similaun, Hintere Schwärze und Wildspitze. Am Ruhetag müssen wir nur die Autofahrt nach Vent, sowie den Zustieg zur Martin-Busch Hütte schaffen. Die Beine schmerzen allerdings noch ein wenig nach den letzten beiden Touren und so gestaltet sich dieser ein wenig anstrengender als gedacht.

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Beim Zustieg zur Martin-Busch Hütte, Similaun im Hintergrund.

Der Zustieg zieht sich ein wenig in die Länge wobei nur 600 Höhenmeter zu bewältigen sind. Dabei ist ein Teil der befahrbaren Straße wegen Steinschlag gesperrt und Wanderer werden auf einen schmalen Pfad auf der anderen Seite des Baches verwiesen.

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Erreichen der Hütte am späten Nachmittag.

Am späten Nachmittag erreichen wir die Hütte und sind gleich sehr angetan von dieser, sowie dem freundlichen Empfang. Sehr angenehm ist auch das uns zugewiesene 4 Bett Zimmer – mehr kann man sich auf einer hochalpinen Unterkunft eigentlich gar nicht wünschen. Bei Speis und Bier lassen wir den Tag ausklingen.

Am nächsten Morgen starten wir dann Richtung Hintere Schwärze. Dazu steigen wir nach dem Überqueren des Niederjochbachs zunächst 200-300HM auf den Marzellkamm auf. Früher hätte man sich diese extra Höhenmeter offenbar sparen können über einen alten Weg der Ostflanke des Marzellkamms entlang. Dieser gilt aber mittlerweile wegen den immer höheren Temperaturen nicht mehr als sicher genug.

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Am Marzellkamm, rechts hinten: Similaun, links hinten: Marzellspitze.

Auf dem Marzellkamm bekommt man dann auch immer bessere Einblicke zum Marzellferner und auch die Hintere Schwärze rückt irgendwann ins Blickfeld. Wunderschön, der Ausblick von dort oben. Es gilt nur noch den richtigen Abstieg zum Marzellferner zu finden.

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Marzellferner.

Am Gletscher angekommen entschließt sich Tamara leider zu einer Umkehr – sie fühlt sich Heute nicht entsprechend. Wir legen rasch die Steigeisen und Gurte an und gehen über den zunächst blanken Gletscher weiter Richtung unserem Ziel.

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Endlich Eis unter den Füßen.

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Blick Zurück mit dem Marzellkamm.

Ein Stück wird es dann auch mal etwas steil – bei Blankeis bzw. teilweise 1cm Schneeauflage gar nicht so ohne – aber für zeitaufwändiges Sichern dann doch nicht genug.

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Im steileren Part der Tour.

Nach der Kurve legt sich die Steilheit zurück und der Weg führt in das östliche Marzellferner Becken. Dieses ist sehr spaltenreich, aber die bedingt durch die frühe Tageszeit durchgefrorene Schneeauflage und die Spuren von den Vortagen unter offensichtlich deutlich wärmeren Bedingungen machen für uns zunächst ein weitergehen ohne Seil vertretbar.

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Wieder ein Blick zurück.

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Eine echte Genusstour bei diesem Traumwetter.

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Am Marzellferner.

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Am Marzellferner mit dem Gipfel der Hinteren Schwärze.

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Durch ein kleines Spaltenlabyrinth.

Vor dem Gipfel wird es jetzt nochmal etwas steiler entlang eines Kamms. Dieser weist allerdings kein Blankeis mehr auf und ist angenehm zu gehen.

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Bald geschafft, hinten Weißkugel.

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Ziel in Sicht.

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Der letzte Gipfelaufbau.

Am Gipfel legen wir schließlich eine etwa halbstündige Pause ein und genießen die tollen Ausblicke bei bestem Wetter und grandioser Fernsicht.

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Vom Gipfel in östliche Richtung…

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… sowie in nördliche Richtung mit Marzellferner und Weißkugel…

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… und der Grat hinüber zum Similaun.

Beim Abstieg wird bedingt durch die Sonneneinstrahlung und die zunehmende Temperatur der Schnee bereits etwas aufgeweicht weshalb wir über den Gletscher nach dem Firnkamm auch anseilen.

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Den Kamm entlang wieder hinunter auf den Marzellferner.

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Über den Marzellferner wieder retour durch das Spaltenlabyrinth.

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Und nochmal Vorsicht walten lassen über das mit einer dünnen Schneeschicht bedeckte Blankeis.

Auf den bevorstehenden Wiederanstieg auf den Marzellkamm freuen wir uns schließlich weniger, haben wir durch die letzten Tage doch schon einige Höhenmeter in den Beinen. Aber auch das geht vorbei und wir werden nochmal mit einem prachtvollen Rückblick auf Marzellferner sowie Similaun und der Marzellspitze belohnt.

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Marzellferner, Marzellspitze und Similaun.

Die letzten Höhenmeter hinab über den Marzellkamm vergehen schließlich wie im Flug wenn wir an die Unterkunft , die sonnige Terrasse sowie ein gediegenes Abendessen denken.

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Blick vom Marzellkamm ins Tal Richtung Vent. Links unten: die Überreste der alten, von einer Lawine weggerissenen Samoar Hütte.

Piz Bernina und Piz Palü

Ziel: Piz Bernina und Piz Palü
Höhe: 4049m bzw 3901
Datum: 01.08.2016 – 02.08.2016
Route: Fortezzagrat, Spallagrat, Piz Palü Überschreitung West-Ost
Tourbegleitung: Tobi, Claudia, Magdalena, Michi

Es wäre eigentlich eine größere Unternehmung geplant gewesen, aber der Sommer mit dem bisher instabilen und schwer vorhersehbaren Wetter bringt nicht nur Metereologen zur Verzweiflung. Deshalb muss der Plan kurzfristig geändert werden und wir müssen kleinere Brötchen backen. Als Ersatz steht vor allem wegen der kürzeren Anfahrt der östlichste 4000er am Programm, der Piz Bernina. Im Abstieg ist noch eine Piz Palü Überschreitung eingeplant.
Ausgangsort ist für uns der Campingplatz Morteratsch wo wir nach der Ankunft unser Zelt aufschlagen wollen. Dies soll aber erstmal durch einen kräftigen Regenguss kurz nach Ankunft verhindert werden. Wir ziehen einfach das Abendessen im trockenen Aufenthaltsraum des Campingplatzes vor und hoffen, das der Regen bald aufhört. Kurz vorm Dunkel werden ist es dann auch soweit und sofern es dabei bleibt steht dem Aufstieg am nächsten Tag nichts mehr im Wege.
Am nächsten Morgen – das Wetter scheint ok zu sein – verstauen wir das Zelt sowie das restliche Gepäck im Kofferraum und machen uns mit dem Auto auf den Weg zur etwa 15 Minuten entfernten Talstation der Diavolezza-Bahn.
Die nicht gerade billige Bahn sparen wir uns und laufen den Weg zu Fuß hoch, auch wenn die Landschaft hier im Großen und Ganzen noch nicht all zu spektakulär ist und man in der Hinsicht nicht viel verpassen würde.

Beginn des Aufstiegs entlang der Diavolezza Bahn.

Beginn des Aufstiegs entlang der Diavolezza Bahn.

Der schwere Rucksack mit Kletter- und Gletscherausrüstung beladen macht sich bereits bemerkbar. Nach etwa 2,5 Stunden wird die Bergstation der Bahn erreicht und die „richtige“ Tour kann beginnen. Von oben sieht man den Persgletscher, zu dem zunächst über eine Geröllhalde wieder einige Höhenmeter abgestiegen werden müssen.

Abstieg zum Persgletscher.

Abstieg zum Persgletscher.

Auch wenn der Gletscher im unteren Teil noch ziemlich aper ist seilen wir uns gleich an, nachdem weiter oben ohnehin mit Neuschnee zu rechnen ist. Am Gletscher geht es mit einem kleinen steileren Aufschwung entlang des Rifugi dals Chamouotschs Richtung Fortezza Grat.

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Unterwegs am Persgletscher.

Weiter oben ist großteils noch alles in Wolken gehüllt, aber dennoch wird uns ab und an ein Blick zum Piz Palü mit seinen drei markanten Pfeilern über die jeweils schwierige Routen führen gewährt.

Piz Palü mit den markanten Pfeilern.

Piz Palü mit den markanten Pfeilern.

Über eine Firnflanke geht es schließlich hinauf Richtung Einstieg des Fortezza Grates.

Unterwegs Richtung Fortezza Grat.

Unterwegs Richtung Fortezza Grat.

Der Fortezza Grat wird mit einer Schwierigkeit bis UIAA II bewertet. Teilweise ist er etwas brüchig und auch ausgesetzt. Bohrhaken wären vorhanden wenn nötig, wir verzichten aber in Anbetracht des Zeitverlusts und der mäßigen Schwierigkeiten auf eine Sicherung.

Fortezzagrat.

Fortezzagrat.

Fortezzagrat.

Fortezzagrat.

Fortezzagrat.

Fortezzagrat.

Nachdem der Grat überwunden ist, ist bis zu unserem heutigen Ziel, der Marco e Rosa Hütte, eine reine Gletscherwanderung entlang der Bellavista Terasse zu erwarten. Bei mittlerweile blauem Himmel wird wieder angeseilt.

Kurz nach dem Forzetta Grat.

Kurz nach dem Forzetta Grat.

Am Weg zur Marco e Rosa Hütte.

Am Weg zur Marco e Rosa Hütte.

Piz Bernina.

Pause mit Piz Bernina im Hintergrund.

Piz Bernina.

Piz Bernina.

Schließlich lässt sogar der bis dato in Wolken verhüllte Piz Bernina seinen Schleier fallen. Rechts im oberen Bild ist der bekannte Bianco Grat zu sehen, links der von uns anvisierte Spalla Grat.
Entlang der Bellavista Terasse verläuft der Weg stellenweise unter Seracs und auch die Gletscherspalten werden mehr. Keine ungefährliche Sache auf Grund der bedingt durch den langen Weg fortgeschrittenen Tageszeit und relativ hohen Temperatur an diesem Tag. Andere Optionen bleiben aber nicht wirklich und so heißt es möglichst rasch durch das gefährliche Gelände zu kommen.

Seracs entlang der Bellavista Terasse.

Seracs entlang der Bellavista Terasse.

Und tatsächlich passiert es, dass ein großes Eisstück abbricht und über den Weg abrutscht auf dem wir noch etwa 20 Minuten zuvor gelaufen sind, wie wir aus einiger Entfernung beobachten können. Fotos davon gibt es später, beim Rückweg, zu sehen. Das letzte Stück zur Hütte wird vor allem durch den Anblick des äußerst fotogenen Crast‘ Agüzza geprägt.

Crast' Agüzza im Hintergrund.

Crast‘ Agüzza im Hintergrund.

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Crast‘ Agüzza, kurz vor der Hütte.

Die auf ca 3600m hoch gelegene Hütte selbst scheint relativ neu zu sein. Die Versorgung erfolgt per Hubschrauber, dementsprechende gestalten sich auch die Preise. Eine Halbe Bier kostet für AV Mitglieder zum Beispiel 6€, 1l Wasser 3€. Das Menü besteht aus drei Gängen und zum Schlafen gibt es ausschließlich Lager.
Beim Abendessen entscheiden sich Magdalena und Claudia die Piz Bernina Besteigung auszulassen; die Länge der heutigen Tour und die Höhe machen zu schaffen. Zudem ist am nächsten Tag mit dem Piz Bernina und der Piz Palü Überschreitung auch noch ein recht umfangreicher Tag geplant.

Am nächsten Morgen läutet kurz vor 5 der Wecker. Vorher gibt es leider noch kein Frühstück und verzichten wollen wir auch nicht darauf. Nach einem schnellen Imbiss machen wir uns zu dritt fertig für den technisch anspruchsvollsten Teil der Tour: Kletterei bis III-, ausgesetzte Grate und ein steileres Eisfeld auf fast 4000m Höhe. Mit PD+ empfinde ich die Tour im Vergleich zu anderen als eher hart bewertet.

Beginn des Aufstiegs.

Beginn des Aufstiegs.

Wunderschöne Morgenstimmung.

Wunderschöne Morgenstimmung.

Kurz nach dem Aufbruch entschließt sich Michi schweren Herzens zu einer Umkehr zur Hütte. Er fühlt sich gesundheitlich nicht wohl und schlafen hat er im Lager auch nicht können. Wir sind dann also nur noch zu zweit.
Das Einstiegs Firnfeld steilt zunehmend auf bis es auf den letzten Metern irgendwas zwischen 45 und 50 Grad erreichen dürfte.

Die letzten Meter des Firnfelds.

Die letzten Meter des Firnfelds.

Nach dem Firnfeld beginnt die Kletterei. Wir entledigen uns der Steigeisen damit dies etwas bequemer gelingt. Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken und Abseilständen ausgestattet. Mindestens einmal wechseln wir noch auf Steigeisen und wieder zurück, auch wenn es wohl mit Steigeisen nicht wahnsinnig schwer sein dürfte.

Mitten im Kletterteil.

Mitten im Kletterteil.

Wir kommen sehr flott voran und nach dem Kletterteil haben wir bereits alle anderen Seilschaften überholt und sind somit die ersten die den Gipfel Heute erreichen werden. Für die ausgesetzten Firngrate überlegen wir ob wir mit Sprungseil sichern wollen, entscheiden uns dann aber einstimmig dagegen.
Auf beiden Seiten geht es sehr steil hinunter und der Grat ist teilweise nicht breiter als 20 cm. Ein guter Gleichgewichtssinn ist also gefragt.

Am Grat.

Am Grat, nicht mehr weit zum Gipfel.

Nach 2 Stunden erreichen wir schließlich den Gipfel und gönnen uns ein paar Minuten Pause. Für die Höhe ist es angenehm warm und auch relativ windstill. Ein Gipfelbuch gäbe es auch, aber es ist nur noch ein feuchter Klumpen.

Blick zurück zum Aufstieg; eine Seilschaft ist gerade am Aufstieg bei genauer Betrachtung.

Blick zurück zum Aufstieg; eine Seilschaft ist gerade am Weg bei genauer Betrachtung.

Nachdem wir die anderen aber nicht lange bei der Hütte warten lassen wollen und wir auch so früh wie möglich wieder unter den Seracs queren wollen machen wir uns rasch wieder an den Abstieg.

Am Rückweg.

Am Rückweg.

Die Kletterstellen werden abgeseilt.

Die Kletterstellen werden abgeseilt.

Nach 3,5 Stunden sind wir in für uns äußerst zufriedenstellender Zeit wieder zurück bei der Hütte. Wir nehmen noch schnell das restliche Gepäck auf und machen uns auf den Weg Richtung Piz Palü. Der erste Teil des Weges entspricht wieder dem Aufstiegsweg von Gestern und so müssen wir auch wieder unter den Seracs queren; diesmal allerdings viel früher am Tag und bei wesentlich niedrigeren Temperaturen.

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Ein Eisblock ist abgebrochen und hat unsere Spur von Gestern zerstört.

Vorm Einstieg am Grat zum Piz Palü wird es immer stürmischer und die Sicht zunehmend schlechter. Wir überlegen ob wir wieder den Aufstiegsweg von Gestern absteigen sollen; allerdings würden wir dadurch nicht viel gewinnen, müssten wir doch den Fortezzagrat wieder abklettern bzw abseilen.

Am Grat zum Piz Pallü.

Am Grat zum Piz Pallü.

Schöne, leichte Blockkletterei.

Schöne, leichte Blockkletterei.

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Die Sicht wird immer schlechter.

Nachdem der Blockgrat überwunden ist geht es nur noch einen kurzen Firnhang hoch hinauf zum Piz Palü. Leider ist die Sicht mittlerweile so schlecht, dass es sich nicht mehr lohnt Fotos zu machen. Die Orientierung ist trotz der schlechten Sicht nicht schwer und wir sind nicht unbedingt auf GPS angewiesen nachdem es vom Piz Palü Hauptgipfel Richtung Ostgipfel stets dem Grat entlang geht. Vom Ostgipfel aus beginnt schließlich der Abstieg in einem zunächst etwas steileren Firnfeld. Kurz bevor wir den Cambrena-Eisbruch mit seinem Spaltenlabyrinth erreichen, erreichen wir das untere Ende der Wolkendecke.

Cambrena-Eisbruch.

Cambrena-Eisbruch.

Glücklicherweise ist der Weg durch den Eisbruch bereits gespurt. Andernfalls wäre es wohl eine nicht all zu leichte Aufgabe einen Weg durch diesen zu finden. Nachdem der Eisbruch überwunden ist wird noch eine letzte kleine Verstärkungspause eingelegt bevor es an den letzten Abstieg geht; zunächst wieder zurück zur Bergstation der Seilbahn und im Anschluss hinab zum Auto.

 

Großglockner Stüdlgrat

Ziel: Großglockner
Route: Stüdlgrat
Höhe: 3798m
Datum: 08.11.2015
Tourbegleitung: Oliver, Claudia, Tobi

Das überraschend schöne und stabile Spätherbst Wetter eignet sich ideal für eine Hochtour zum Saisonausklang. Der Großglockner via Stüdlgrat steht am Plan. Eine Tour, die uns im Sommer immer ein wenig abgeschreckt hat, soll sie doch ziemlich stark überlaufen sein; vor allem was den Abstieg am Normalweg betrifft.
Mit schweren Rucksäcken machen wir uns gegen Mittag nach langer Anfahrt auf den etwa 3 Stunden langen Zustieg Richtung Stüdlhütte. Nachdem wir weder wissen, ob es dort aktuell Schnee zum Schmelzen gibt, noch ob wir einen Schlafplatz im Winterlager bekommen haben wir schlicht und einfach alles dabei; Wasser zum Trinken für 2 Tage, Isomatten, Schlaf- und Biwaksäcke.

Zustieg zur Stüdlhütte.

Zustieg zur Stüdlhütte.

Nötig gewesen wäre es nicht: die Schneefallgrenze liegt ein ganzes Stück weiter unten und im Winterlager haben wir auch noch Platz bekommen; wenn auch bereits kurz nachdem wir uns breit gemacht haben alles ziemlich überfüllt ist.

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Schnee bereits vor der Stüdlhütte.

Den restlichen Teil des Tages verbringen wir mit einem Abendessen in wärmenden Sonnenstrahlen, einem kleinen Ausflug auf den Fanatkogel, dem Hausberg der Stüdlhütte sowie im Aufenthaltsraum des Winterlagers nach Sonnenuntergang. Für das Winterlager werden übrigens 5€ pro Person verlangt, Holz für den Ofen ist ebenfalls vorhanden, was nochmal extra kostet.
Vom Fanatkogel aus bietet sich die beste Möglichkeit den ganzen Stüdlgrat zu betrachten:

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Aufstiegsroute.

Warten auf den Sonnenuntergang am Fanatkogel.

Warten auf den Sonnenuntergang am Fanatkogel.

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Sonnenuntergang am Fanatkogel.

Im Aufenthaltsraum erfahren wir, dass sich auch Nordwandgeher eingefunden haben die bereits um 03:00 aufbrechen wollen. Wir stellen uns daher auf eine eher unruhige Nacht ein. Trotzdem deutlich mehr Leute im Winterraum nächtigten als die eigentlich vorhandenen 23 Plätze Platz bieten sollten kann ich überraschenderweise gut schlafen; Ohrstöpsel sei Dank. Oliver zieht dennoch mehr Ruhe vor und entschließt sich für eine Nacht im Freien.
Unser Wecker läutet schließlich um 04:45; 05:30 ist nach einem Frühstück für den Aufbruch geplant. Schlafsäcke und Isomatten lassen wir mit etwas ungutem Gefühl im Winterraum zurück, wurden doch Freunden von uns diese nur eine Woche vorher während ihrer Tour gestohlen. Mit etwas Verspätung geht es schließlich kurz vor 06:00 in Dunkelheit los in Richtung Schere. Oben angekommen dauert es auch schon nicht mehr lange bis sich die Sonne langsam wieder zeigen lässt.

Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang.

Am Teischnitzkees entlang des Luisengrates ist bereits eine Spur im gefrorenen Schnee zu erkennen der wir nur Richtung Einstieg am Stüdlgrat folgen brauchen.

Teischnitzkees.

Teischnitzkees.

Vögel genießen die ersten Sonnentrahlen in der Südwand.

Vögel genießen die ersten Sonnentrahlen in der Südwand.

Blick zurück auf den Luisengrat.

Blick zurück auf den Luisengrat.

Nachdem das Teischnitzkees überwunden ist wird es jetzt also langsam ernst, der Einstieg in den Stüdlgrat steht bevor. Was jetzt der „richtige“ Einstieg ist ist nicht so ganz klar. Ob wir uns in einer der beiden in den Topos eingezeichneten Varianten befinden oder doch ganz wo anders wissen wir nicht so genau. Auch ein ganzes Stück weiter links sind noch Leute eingestiegen wie sich an Spuren im Teischnitzkees erkennen lässt. Aber im Endeffekt ist das bei diesen Schwierigkeiten auch relativ egal und von unten ist bereits ersichtlich das unser Weg wohl nicht in einer Sackgasse endet.

In den noch leichteren Klettermetern.

In den noch leichteren Klettermetern.

Bis zum sogenannten Frühstücksplatzl soll die Kletterei nicht all zu schwer sein, weshalb wir uns vor allem aus Zeitgründen gegen ein Sichern entscheiden. Problemlos erreichen wir dieses und nehmen einen kleinen Snack als Energieschub zu uns.

Ankunft am Frühstücksplatzl.

Ankunft am Frühstücksplatzl.

Während der kurzen Pause denken wir auch über die weitere Sicherungsstrategie nach, beginnt ab hier doch die ernsthaftere Kletterei. Während sich Tobi und Claudia für synchrones gesichertes Klettern entscheiden setzen Oliver und ich auf seilfreies Klettern in leichteren Stellen und klassische Standplatzsicherung für die schwierigeren. Es stellt sich heraus, dass realtiv viele Borhaken vorhanden sind; damit hätten wir gar nicht gerechnet.

Irgendwo am Stüdlgrat.

Irgendwo am Stüdlgrat.

Irgendwo am Stüdlgrat.

Irgendwo am Stüdlgrat.

Der vorhandene Schnee stellt bisher kein Problem dar; eventuell vereinfacht er das Klettern durch die gefrorenen Tritte sogar. Die Kanzel, eine der Schlüsselstellen ist zwar ausgesetzt aber viel einfacher als es den Anschein macht; ich würde sie sogar nichtmal mit III bewerten, gibt es doch jede Menge deutlich schwierigere Stellen.

Die Kanzel, eine der Schlüsselstellen.

Die Kanzel, eine der Schlüsselstellen.

Fotos gibt es ab hier bis zum Gipfel nicht mehr viele nachdem ich jetzt doch mehr mit Klettern beschäftigt bin. Bei der Drahtseilverschneidung 3/A0 ist starkes zupacken gefragt. Es erinnert kurz an einen Klettersteig; ohne Drahtseil stelle ich mir diese Stelle nicht einfach vor.

Irgendwo am Stüdlgrat.

Irgendwo am Stüdlgrat.

Der Hangelgrat sieht rein optisch nicht einfach aus, muss man doch mit Bergschuhen auf Reibung steigen. Hier packen wir auch das Seil aus, aber im Endeffekt ist auch dieser viel einfacher als es ursprünglich den Anschein gemacht hat (sofern man hangelt und nicht wie Tobi den direkten Weg über die Platte wählt). Meine persönliche Schlüsselstelle finde ich erst später, nicht mehr weit vom Gipfel entfernt. In der Topo ist die Rampe zwar nur als II eingezeichnet, aber die Tritte und Griffe werden von gefrorenem Schnee blockiert. Nach deren Überwindung geht es danach Richtung Gipfel den wir nach ca 5 Stunden ab Stüdlhütte erreichen. Unseres Wissens nach sind an diesem Tag neben uns 2 Seilschaften den Stüdlgrat geklettert. Eine Seilschaft vor uns die wir bereits auf der Stüdlhütte getroffen haben sowie eine die nach uns gestartet ist, uns aber mit ihrem äußerst flotten Tempo überholt hat.

Am Gipfel.

Am Gipfel.

Am Gipfel ist es für die Höhe und Jahreszeit sehr warm und so beeilen wir uns jetzt auch nicht gerade mit der Gipfelrast. Am Normalweg und Gipfel ist selbst jetzt, wo die Hütten längst geschlossen haben einiges los.

In der Glocknerscharte, kurz nach Beginn des Abstiegs.

In der Glocknerscharte, kurz nach Beginn des Abstiegs.

Nachdem im Abstieg viele Sicherungsstangen vorhanden sind gehen auch Oliver und ich von Beginn an am Seil. Am Kleinglockner muss Gegenverkehr ausgewichen werden.

Gegenverkehr am Kleinglockner.

Gegenverkehr am Kleinglockner.

Auch wenn der Abstieg über den Normalweg im Vergleich zum Stüdlgrat doch deutlich einfacher ist ist er etwas länger und anspruchsvoller als ich ursprünglich erwartet habe.

Beim Abstieg.

Beim Abstieg.

Nach der Kletterei folgt noch das sogenannte Glocknerleitl, ein 40 Grad Firnfeld. Die aktuellen Schneeverhältnisse entschärfen dieses aber stark.

Glocknerleitl; am Foto deutlich unspektakulärer als in Realität.

Glocknerleitl; am Foto deutlich unspektakulärer als in Realität.

Bei der Adlersruhe angekommen machen wir noch eine kleine Pause um uns der Steigeisen für den bevorstehenden Klettersteig zu entledigen. Wie sich heraus stellt wäre es aber wahrscheinlich gar nicht unklüger gewesen sie anzubehalten, ist der Steig doch großteils von festem Schnee bedeckt. Die ersten Meter des Ködnitzkees scheint es uns jedenfalls sowieso angebracht sie nochmals anzulegen.

Am Ködnitzkees.

Am Ködnitzkees.

Bei der Stüdlhütte angekommen freuen wir uns unsere zurück gelassene Ausrüstung wieder anzutreffen. Nachdem alles in den Rucksack gepackt ist geht es an den finalen Abstieg und um 16:30 sind wir zurück am Parkplatz.

Kazbek

Ziel: Kazbek (sprich: Kasbek) via Normalweg von der georgischen Seite
Höhe: 5047m (oft auch mit 5033 angegeben, das ist aber falsch)
Datum: 01.09.2014-10.09.2014
Tourbegleitung: Christoph, Oliver
Anmerkung: Leider ist mir meine Kamera in Tiflis abhanden gekommen, weshalb alle Fotos von Christoph und Oliver stammen die so freundlich waren sie für diesen Bericht zur Verfügung zu stellen.

1.9.2014, 08:15, Graz Hauptbahnhof. Es regnet. Wie schon die letzten Tage. Im wohl verregnetsten Sommer in Österreich seit ich denken kann. Aber macht nichts, denn jetzt soll eine Reise zu dem höchsten Berg los gehen auf dem ich bisher gestanden habe. Und dieser befindet sich im Kaukasus, genauer gesagt in Mtskheta-Mtianeti, einer Region im nordöstlichen Teil Georgiens. Aber bevor wir diese Region erreichen ist zunächst noch etwas Zeit in Tiflis angesagt, und dort sind im Gegensatz zum Verregneten Österreich 35 Grad und Sonnenschein die Regel. Aber der Reihe nach.

Mit dem Zug geht es also nach Wien und von dort mit der türkischen Airline Pegasus via 8 stündigem Aufenthalt in Istanbul in die georgische Hauptstadt Tiflis. Eigentlich würde sich ja dabei gleich noch ein kurzer Aufenthalt in Istanbul anbieten, aber nachdem unser Zwischenstopp nicht am größeren Atatürk Flughafen sondern am Sabiha-Gökçen statt findet und ein Bustransfer von dort ins Zentrum 1,5 Stunden pro Strecke dauert verzichten wir darauf. Nachdem WLAN am Flughafen überall zahlungspflichtig ist und wir für drei Bier ganze 21€ zahlen müssen gestaltet sich diese Zeit als relativ öde. Aber naja, da müssen wir durch. Gegen 04:40 am nächsten Tag landen wir dann schließlich in Tiflis. Beim Verlassen des Flughafens werden wir mit einem großen Climbing Georgia Schild abgeholt, der Organisation der wir uns die nächsten Tage anvertrauen. Erkannt werden wir aufgrund unserer überdimensionalen Rucksäcke sofort. Auf dem Weg zum Auto wird am Flughafen auch noch ein kleines Feuerwerk abgeschossen (ja, am Flughafen), aber ich bezweifle jetzt mal, dass das für uns gedacht ist. Am Auto, einem aus Japan importierten geländegängigem Wagen, sieht man sofort das wir richtig sind. Von diesem werden wir direkt in unser Hotel „Irmeni“ gebracht und fallen dort auch gleich todmüde ins Bett. Dass das Fenster des Zimmers zugemauert ist und nur noch oben ein kleiner Spalt frei ist stört uns jetzt ebensowenig wie das 3. Bett, eine viel zu klein geratene ungemütliche Ausziehcouch.

Nach ein paar Stunden Schlaf heißt es dann am frühen Nachmittag aufstehen, die Zeit nützen um Tiflis zu erkunden und unseren großen Hunger zu stillen. In den Restaurants erfreuen wir uns über die für österreischische Verhältnisse günstigen Preise. Der anschließende Spaziergang hinauf zur Festung Nariqala ist eine Wohltat, auch wenn es etwas heiß ist. Nach Einbruch der Dunkelheit verbringen wir den Rest des Abends noch in einer der touristisch angehauchten Straßen in einem Lokal bei einer gemütlichen Shisha, so wie es dort augenscheinlich in so gut wie jedem Lokal üblich ist und dem ein oder anderen Bier bevor es wieder zurück ins Hotel geht.

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Sameba Kathedrale.

Tiflis von der Festung Nariqala aus betrachtet.

Am nächsten Tag werden wir gegen Mittag von unserem Bergführer Shota vom Hotel abgeholt. Für diesen Tag ist der Transfer in das 170km entfernte Stephantsminda geplant, den Ort am Fuße des Kazbek. Die Fahrt gestaltet sich spannender als erwartet, in erster Linie wegen den ganzen Tieren auf der Straße. Mit den Kühen, Pferden, Truthähnen, Eseln und Schweinen hätte man einen eigenen Bauernhof eröffnen können. Bereits einige Kilometer vor der russischen Grenze beginnt ein kilometerlanger Stau, angeblich wegen eines Erdrutsches der die Straße verschüttet hat. Nachdem wir nicht weiter Richtung russischer Grenze müssen fahren wir schlicht und einfach am Gegenverkehrsstreifen am Stau vorbei.

Keine außergewöhnliche Situation in Georgien.

Sehr angenehm überrascht sind wir von unserer Unterkunft in Stephantsminda. Wir haben eigentlich eine Art Motel erwartet. Statt dessen sind wir privat bei einer äußerst gastfreundlichen Familie untergebracht und werden dort bestens verköstigt. Zwischendurch spazieren wir noch ein wenig durch den Ort, kaufen noch ein paar Kleinigkeiten für den Berg in den Miniläden und bereiten unsere Rucksäcke für den Morgigen Aufstieg in unser Basislager, eine alte meteorologische Station vor. Nach dem Spaziergang beginnt es zu regnen und es schüttet quasi aus Eimern. Dadurch wird uns an diesem Tag kaum mehr ein Blick auf den Kazbek gewährt. Abends trinken wir schließlich in unserer Unterkunft noch das ein oder andere Glas georgischen Wein mit den Gastgebern.

Blick vom Balkon unserer Unterkunft in den Garten. Im Hintergrund: Kazbek.

Zufahrtsstraße zu unserer Unterkunft in Stephantsminda.

Nach einer äußerst erholsamen Nacht sieht die Situation gleich ganz anders aus. Man öffnet die Balkontür und wird vom herrlichen Ausblick förmlich erschlagen:

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Blick vom Balkon unserer Unterkunft auf den Kazbek mit der Dreifaltigkeitskirche im Vordergrund.

Unser geplanter Zeitpunkt für den Aufbruch zur ehemaligen Meteorologischen Station auf 3650m um 09:00 wird immer weiter verzögert, weil es irgend ein Problem mit den Packpferden gibt, die unter anderem unsere Nahrung für die folgenden Tage sowie einen Teil der Gruppenausrüstung wie zum Beispiel das Seil hochtragen sollen. Kurz vor Mittag geht es dann aber endlich los. Mit dem Geländewagen fahren wir noch bis zur Sameba Kirche auf 2200m. Unterwegs laden wir noch das für die Pferde vorgesehene Gepäck aus.

Sameba Kirche vom Start unseres Fußweges aus.

Über eindrucksvolle kahle Graslandschaften geht es in flottem Tempo höher. Bei einer Wasserstelle legen wir eine Mittagspause ein und werden von einem kurzen Regenguss überrascht. So schnell wie es angefangen hat hört es aber auch wieder auf; das Regengewand haben wir quasi umsonst aus dem Rucksack ausgegraben. Kurz bevor wir den zu überquerenden eher flachen Gletscher erreichen wechselt die Graslandschaft einer Steinwüste. Des öfteren müssen ein paar kleinere Bäche von Stein zu Stein hüpfend überwunden werden. Auf diesem Streckenabschnitt sind auch noch relativ viele Leute unterwegs. Für viele ist die Endstation der Gletscher, ein Bruchteil geht weiter zur Meteo Station.

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Über Graslandschaften hoch zum Gletscher.

Übergang von Gras zu Fels.

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Kurz vorm Gletscher.

Für den Gletscher sind weder Steigeisen noch ein Seil nötig nachdem er nicht sehr steil und ausgeapert ist. Überrascht bin ich nur davon, dass selbst die Pferde den Gletscher überwinden können, wenn auch mit eher außergewöhnlichen Hufeisen.

Christoph am Gletscher.

Unsere Unterkunft für die nächsten Tage: Eine uralte meteorologische Station.

Die Unterkunft ist alles andere als luxuriös, aber das haben wir auch nicht erwartet. Geschlafen wird in engen Stockbettlagern, gekocht mit Gaskochern und eiskaltem Gletscherwasser, an vielen Stellen tropft Wasser in die Unterkunft, Heizung gibt es natürlich keine und als Klo dient ein Plumpsklo der übleren Sorte, mit einem (für viele Leute zu kleinem) Loch im Boden und ohne Dach. Nachdem unsere Erwartungen aber auch nicht hoch sind erschüttert uns dies in keinster Weise. Lediglich die Nächte sind wirklich sehr unruhig.Vom Einbruch der Dunkelheit bis etwa 23:00 wird ein Generator eingeschalten um Strom und Licht zur Verfügung zu haben wodurch reges Treiben entsteht; von 23:00 bis 01:00 ist es relativ ruhig bevor dann die Gipfelaspiranten aufstehen und wiederum für Lärm sorgen. Für mich ist es zum Glück im Gegensatz zu Oliver und Christoph halb so schlimm nachdem ich mit ordentlichen Ohrstöpseln ausgestattet bin. Etwa die Hälfte der Leute schläft in Zelten vor der Hütte und ein weiterer kleiner Teil im vorgeschobenen Basislager etwas höher, ebenfalls in Zelten. Es finden sich Leute der unterschiedlichsten Nationen ein. Erinnern kann ich mich noch an Leute aus Polen, Deutschland, Italien, Aserbaidschan, Israel, Weißrussland, Russland, Georgien, Libanon und Amerika.

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Stockbettlager.

Zeltplatz vor der Meteo Station.

Kochstelle in der Meteo Station.

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Blick von der meteorologischen Station zurück über unseren Aufstiegsweg über den Gletscher.

Für den ersten Tag auf der Hütte nach unserem Aufstieg ist lediglich eine kleine Akklimatisierungstour geplant die auch gleich nochmal dazu genützt wird um die nötige Seiltechnik etc. ein wenig zu trainieren. Zusammen mit einer anderen Climbing Georgia Gruppe, einem Paar aus dem Libanon steigen wir mit deren Bergführer, Oto, auf etwa 4000m hinauf, vorbei am vorgezogenen Basislager in zunächst wunderbarem Wetter. Wir schlagen den selben Weg ein den wir auch am Gipfeltag vor uns haben werden; dann allerdings in kompletter Dunkelheit. Beim Abstieg setzt schließlich irgendwas zwischen Graupelschauer und Schneefall ein.

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Beim Aufstieg auf 4000m.

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Blick zurück über unseren Aufstiegsweg.

Am Trainingsplatz angekommen.

Aber auch dieses Schlechtwetter verzieht sich so schnell wieder wie es gekommen ist. Gegen Abend hin klart es wieder auf um Platz für das angekündigte Schönwetter für unseren Gipfeltag zu machen. Am Vortag konnten wir zu dieser Zeit noch ein Gewitter unter uns über Stephantsminda beobachten. Aber naja, auch darauf haben wir uns zu früh gefreut. So schnell wie das Wetter oben umschlägt wird vorher nochmal alles unter ein paar wenigen cm Schnee begraben.

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Später Nachmittag vor unserem Gipfeltag; die Packpferde warten auf den Abstieg.

Gegen 19:00 – 20:00 geht es schließlich ins Bett um für den Gipfeltag gerüstet zu sein. Viel Schlaf ist uns allerdings nicht vergönnt, um 01:00 heißt es Tagwache. Der Plan ist je nach Wetter entweder um 02:00 oder um 03:00 aufzubrechen. Nachdem das Wetter sehr gut aussieht wird 03:00 für den Aufbruch anvisiert. Genügend Zeit für ein ordentliches Frühstück und letzte Justierungen am Rucksack vorzunehmen. Erfreulicherweise wird auch der Generator angeworfen um Licht zu haben. Vermutlich weil auf Grund des super Wetters außergwöhnlich viele Gruppen geplant haben den Gipfel zu erreichen; um die 10 werden es sein. Das macht das Frühstück um einiges angenehmer nachdem man nicht mehr auf die Stirnlampen angewiesen ist. In kompletter Dunkelheit geht es schließlich relativ pünktlich um 03:00 los. Der Schneefall am Abend und der gefrorene Boden machen das Gehen um einiges angenehmer als noch am Vortag auf dem lockeren Geröll. Im Gehen ist auch die große Kälte nicht wirklich störend. Damit das Trinksystem nicht einfriert trinke ich etwa alle 5 Minuten einen kleinen Schluck oder halte den Schlauch in die Luft um das Wasser zurück in den Beutel laufen zu lassen. Immer noch in der Dunkelheit erreichen wir schließlich den Anseilplatz kurz vor dem spaltenreichen Gletscher. Nachdem es wirklich sehr kalt ist lege ich jetzt noch meine letzte verfügbare Kleidungsschicht an. Für das anlegen der Steigeisen und einbinden ins Seil ziehe ich kurz meine Handschuhe aus. Sofort merke ich, dass das nicht die beste Idee ist nachdem die Finger binnen kürzester Zeit vor kälte Schmerzen. Blöderweise habe ich auch für 10-15 Minuten auf das Trinksystem vergessen. Zu spät, alles festgefroren. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns bereits von einer der letzten Seilschaften zu einer der ersteren vorgearbeitet; einerseits durch das flotte Tempo, andererseits durch die Wegkenntnisse unseres Bergführers der die ein oder andere Abkürzungen wusste.

Am Plateau angekommen geht jetzt auch langsam die Sonne auf, was wieder das ein oder andere Foto ermöglicht.

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Am Plateau auf 4500m.

Ab hier beginnt langsam der schwierigere Teil der Tour in 45 Grad steilen Firnflanken. Wir befinden uns auch gerade auf russischem Staatsgebiet, aber offenbar wird das zum Glück hier nicht wie an allen anderen Stellen so ganz genau genommen mit dem Visum. Christoph hat wegen der hohen nötigen Anstrengungen in Kombination mit der dünnen Luft bereits ordentlich zu kämpfen, kann sich aber zum Glück dann doch wieder fangen.

Die dünne Luft macht sich bemerkbar.

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Mittlerweile ist es richtig hell und wir können eindrucksvolle Ausblicke bewundern.

Vom Plateau geht es zuerst sehr steil auf den Sattel auf 4900m. Dort legen wir noch eine ganz kurze Verschnaufpause ein. Der Wind bläst hier ordentlich. Richtig schnell ist hier in der dünnen Luft niemand mehr unterwegs, eine Frau haben wir am Sattel vor Erschöpfung gar weinend angetroffen. Mit dem Gipfel bereits im Auge wird jetzt das Schlussstück in Angriff genommen, eine durchgehend 45 Grad steile Flanke. Motiviert durch das Ziel in Aussicht wird es aber kein großes Problem mehr und so erreichen wir nach ungefähr 5 Stunden den Gipfel auf 5047m.

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Am Gipfel, Aussicht wie aus einem Flugzeug.

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Mit uns waren noch 2 andere Leute am Gipfel; ein Gipfelfoto von uns bekommen wir hoffentlich noch nachgereicht.

Nicht länger 5-10 Minuten verweilen wir am Gipfel; es ist auch nicht so einladend wie es auf den Fotos wirkt: Es hat -12 Grad; mit dem Windchill eingerechnet sicher noch um einige Grade kälter. Chrisopth hat zum Glück nicht auf ein Trinksystem gesetzt sondern auf eine normale Flasche und kann uns dadurch ein paar Schluck zum Trinken abgeben; wenn auch mit Eiswürfeln (Olivers System ist inzwischen auch gefroren). Beim Abstieg kommen wir rasch voran, wenn wir auch immer wieder mal bis zu den Knien in Gletscherspalten versinken. Am Plateau angekommen treffen wir auf die 2te Climbing Georgia Gruppe aus dem Libanon. Für sie ist hier leider schon der Aufstieg zu Ende; ist es nicht aussichtsreich, dass der Gipfel vor Mittag erreicht werden kann wird von den Bergführern aus Sicherheitsgründen umgedreht. Trotzdem eine gewaltige Leistung; Die Dame läuft zwar Marathons, allerdings ist es der erste Berg in ihrem Leben. Nachdem wir den An/Abseilplatz erreicht haben und sich die Temperaturen langsam wieder Richtung Plusbereich bewegen wird langsam erfreulicherweise auch mein Trinkwasser wieder flüssig. Ohne Probleme erreichen wir nach einer tollen Zeit von insgesamt 8,5 Stunden wieder unser Lager. Zunächst ist es noch unsicher, ob wir an diesem Tag noch ganz absteigen, aber aus organisatorischen Gründen fällt dies flach. Deshalb dürfen wir noch eine letzte Nacht in der Station bei wunderbarem Wetter genießen.


Wieder bei der Station nach der Rückkehr vom Gipfel.

Der folgende Tag ist ursprünglich noch als Reservetag für den Gipfel vorgesehen gewesen, aber nachdem das Wetter so toll mitspielte benötigen wir diesen nicht und haben statt dessen noch einen zusätzlichen Tag in Tiflis. Nach dem Abstieg bei bestem Wetter geht es also mit dem Auto direkt zurück von der bis zu -12 Grad kalten dünnen Luft in das 35 Grad heiße Tiflis.

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Abstieg mit Oto und dem etwas enttäuschten Paar aus dem Libanon.

Bevor wir wieder via Istanbul, erneut mit ein paar Stunden Aufenthalt, zurückfliegen verbringen wir die letzten zwei Tage also noch in Tiflis, unter anderem mit dem botanischen Garten, dem Fernsehturm; Wahrzeichen der Stadt, dem dortigen Vergnügungspark, der Altstadt und einem kurzem Tagesausflug nach Mzcheta, der alten Hauptstadt Georgiens.

Fazit:

Toller Berg für erste Erfahrungen im Höhenbergsteigen. Auch die Organisation von Climbing Georgia war nicht nur problemlos und außergewöhnlich gut, sondern auch konkurrenzlos günstig. Kann man einfach nur weiterempfehlen. Vielen Dank für die verschiedensten Sachen an dieser Stelle an Shota, Oto und Lika.

Großes Wiesbachhorn

Ziel: Großes Wiesbachhorn
Höhe: 3564m
Datum: 20.07.2014
Tourbegleitung: Oliver

Wenige 3000er sind so leicht zugänglich wie das Große Wiesbachhorn oder auch Fischbachhorn genannt via Kaindlgrat; es ist sogar als Eintagestour gemütlich realisierbar. Das liegt zunächst an dem spaltenfreien Gletscher (daher theoretisch auch wunderbar als Solotour möglich) und an den Kapruner Hochgebirgsstauseen die ein wahrer Touristenmagnet sind. Aus diesem Grund ist es möglich die Strecke bis auf eine Höhe von 2040m mit dem Bus zurück zu legen, auch wenn das nicht gerade billig ist (19€ für hin und zurück, Ermäßigungen mit dem Alpenvereinsausweis möglich). Der erste Bus fährt um 08:10 Morgens hinauf (ungewöhnlich spät für eine Hochtour) und um 17:00 der letzte hinunter. Die Topografien und Beschreibungen veranschlagen eine Zeit von 5 Stunden für den Aufstieg und 3:30 für den Abstieg. So lange dürfen wir nicht benötigen sind wir uns von Anfang an im Klaren, wollen wir doch auch den Bus hinunter wieder erwischen; nicht zuletzt hängt auch Olivers Zugfahrt nach Wien davon ab.

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Pünktlich um 08:10 sitzen wir im Bus (Foto von Oliver).

Nach etwa einer halben Stunde Fahrzeit die wir große Teile in Tunnels zurück legen (unter anderem dem Lärchenwand-Tunnel) erreichen wir früher als erhofft gegen 08:40 den Mooserboden-Stausee auf 2.040 Metern Seehöhe. Trotz der tollen Aussicht wollen wir nicht viel Zeit vergeuden und packen schnell das GPS Gerät aus um den Einstieg zu finden.

Mooserboden Staumauer.

Mooserboden Staumauer. Rechts: Kitzsteinhorn.

Ziemlich in der Hälfte des Weges zum Gipfel befindet sich das Heinrich-Schwaiger-Haus. Bis dort hin wird eine Zeit von 2.5 Stunden veranschlagt und zum Gipfel dann nochmal 2.5 Stunden. Die Hütte wollen wir als Richtmarke verwenden und versuchen unseren ersten Abschnitt in 2 Stunden hinter uns zu bringen. Flott aber auch nicht übertrieben schnell starten wir den Aufstieg. Bis zur Hütte ist dies ein angenehmer relativ breiter Pfad während man stets die Stauseen und das Kitzsteinhorn im Blickfeld hat.

Wir staunen nicht schlecht, als nach 1.5 Stunden bereits die Hütte vor uns auftaucht und schließen daraus, dass wir uns viel zu sehr gestresst haben und den Rest wesentlich langsamer angehen können.

Heinrich-Schwaiger Haus, im Hintergrund Hinterer Bratschenkopf (3413) und Klockerin (3422).

Nach einer kurzen Erfrischungspause neben der Hütte beginnen wir den Angriff auf den Gipfel. Gleich am Anfang erwartet uns sozusagen die Schlüsselstelle; einfache Felskletterei, noch dazu mit Stahlseil versichert.

Leichte versicherte Kletterei.

Nachdem wir bereits ein erstes kleines Schneefeld bei der Hütte überquert haben wird es nun langsam wirklich ernst mit dem Schnee, Firn, Eis, Gatsch, was auch immer. Da es noch nicht all zu steil und der Schnee sehr weich ist lassen wir die Steigeisen zunächst nochmal im Rucksack. Ohne Probleme erreichen wir den Oberen Fochezkopf auf 3159 m kurz vor dem Highlight der Tour, dem Kaindlgrat. Bis dorthin laufen wir auch einigen Seilschaften mit Bergführer über den Weg die bereits im Abstieg sind. Der Obere Fochezkopf ist gleichzeitig der Punkt an dem die meisten die Steigeisen anlegen sowie Eispickel auspacken. Aus diesem Grund und weil eine größere Gruppe dort mitten im Weg Pause macht kommt es zu einem kleineren Stau und ein wenig durchschlängeln durch die Sitzenden ist nötig.
Die Steigeisen lassen wir aufgrund der guten Bedingungen allerdings weiterhin im Rucksack und beschränken uns zunächst noch auf den Pickel für den Notfall. So ausgerüstet überschreiten wir den Kaindlgrat.

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Kaindlgrat.

Am spaltenfreien Kaindlkees erwartet uns im Anschluss ein einladender Badetümpel, zumindest was die schillernde blaue Farbe betrifft; die Temperatur eher weniger.

 

In 35 bis 40 Grad geht es jetzt über die Gipfelflanke und den Gipfelgrat zu eben diesem hinauf. Für dieses Stück sind die Steigeisen dann doch sehr angebracht, auch wenn der Schnee großteils matschig ist. Einige wenige Stellen sind allerdings eher reine Eisplatten und um den Pickelrettungsgriff zu üben ist es auch nicht das richtige Gelände. Etwas später erreichen wir auch schon gegen 12:45 den Gipfel.

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Am Gipfelgrat.

Unsere Gipfelankunft (Foto von Bernhard).

Am Gipfel kommen wir ins Gespräch mit einem anderen Bergsteiger, Bernhard, der uns nicht nur ein paar Fotos vom Gipfel und auch schon vom Aufstieg zur Verfügung stellt sondern uns später auch teilweise im Abstieg begleitet (bis wir ihm zu langsam sind und er zu laufen beginnt, hehe) und uns dabei viel Interessantes über seine bisherigen Touren und Erfahrungen, wie zum Beispiel dem Aconcagua berichtet.

Oliver und Bernhard (Foto von Bernhard).

Für die Höhe ist es überraschend warm (um die 10 Grad Celcius) weshalb wir uns nicht stressen und uns in Ruhe für den Abstieg stärken und die Aussicht genießen. Bevor wir den Abstieg beginnen sind wir sogar die einzigen am Gipfel. Nachdem der Pfad vom Gipfel bis zum Kaindlkees nicht so wirklich genau definiert ist haben wir eigentlich ohne Absicht eine leicht andere Route als im Aufstieg eingeschlagen. Diese beschert uns erfreulicherweise sogar eine kleine einfache mixed Einlage.

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Etwas Kletterei im Abstieg. Kommt uns vom Aufstieg nicht bekannt vor.

Ab und an haben wir Schnee in den Schuhen da wir Gamaschen zu Hause gelassen haben und lange Hosen wollen wir auch nicht extra noch für den Abstieg bzw. den letzten Teil des Weges anziehen. Aber man gewöhnt sich daran. Beim Heinrich-Schwaiger Haus im Gastgarten treffen wir auch wieder Bernhard auf ein Bier. Lange dauert es allerdings nicht bis es zu tröpfeln beginnt, was das gemütlich Abschlussbier eher zu einem Wetttrinken ausarten lässt, nachdem wir uns für Regen rüsten müssen und rasch den letzten Abstieg beginnen wollen. Dass dies eher umsonst war, weil es ein paar Minuten später eh wieder aufhört haben wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen können. Letztendlich erreichen wir aber dadurch am Stausee angekommen sogar einen Bus früher als geplant und können bereits um 16:30 abfahren.

Fazit:

Schöne und relativ einfache Tour auf den dritthöchsten Gipfel der Glocknergruppe die gemütlich an einem Tag zu bewältigen ist. Die Zeiten für den Auf- und Abstieg sind mit 5 und 3,5 Stunden wirklich sehr großzügig angegeben, diese Sorgen hätten wir uns sparen können. Und zusätzlich wieder mal eine nette Bekanntschaft auf einer Hochtour gemacht.

Großvenediger

Ziel: Großvenediger
Höhe: 3666m
Datum: 30.-31.08.2013
Tourbegleitung: Andrea, Genoveva

Die nächsten 2 Tage sollen sich also dem Großvenediger, einem der höheren Gipfel die Österreich zu bieten hat, widmen. Hinauf führen eine Vielzahl an Routen; unsere soll in Neukirchen am Großvenediger starten, wobei eine Übernachtung auf der Kürsingerhütte eingeplant ist. Diese ist mit einer Materialseilbahn ausgestattet und kann daher höchsten Komfort bieten. Bis zum Fuße der Materialseilbahn fahren wir mit einem kleinen Bus, mit eigenem Auto darf man hier nicht hinauf fahren. Gleich nach der Ankunft mit dem Bus erwartet uns ein herrliches Panorama im Nationalpark Hohe Tauern.

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Aufstieg zur Kürsingerhütte.

Zur Kürsingerhütte führen 2 Wege, der Normalweg und einer mit leichtem Klettersteigcharakter. Nachdem Heute am ersten Tag eh nicht all zu viel Weg zurück zu legen ist entscheiden wir uns für die schwierigere Variante. Bei einem Gletschersee startet der Einstieg in den Klettersteig, der quasi direkt zur Hütte führt. Klettersteigset haben wir keines dabei, aber den B Grad trauen wir uns auch ungesichert zu.

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Sulzsee kurz vor dem Klettersteig.

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Leichter Klettersteig zur Kürsingerhütte.

Blick auf den Gletscher aus dem Klettersteig.

Der Klettersteig ist wie erwartet völlig unproblematisch, auch ohne Sicherung. Wir erreichen die Kürsingerhütte gegen 17:00. Dort beziehen wir unsere Unterkunft, ein 10 Mann Zimmer mit Stockbetten und erhalten im Anschluss ein wirklich großartiges Menü zum Abendessen; Materialseilbahn sei Dank. Gegen 22:00 gehts nach 2 Bier schließlich ins Bett, da wir schließlich sehr früh aufbrechen müssen und ein anstrengender Tag bevor steht. Viel Schlaf bekomme ich allerdings nicht ab in diesem 10 Mann Zimmer.
Am Morgen heißt es im Anschluss um 04:00: Aufstehen. Ein kurzes Frühstück geht sich noch aus, um 05:00 ist der Aufbruch vorgesehen. Man will ja schließlich gegen Mittag wieder vom Gletscher herunten sein, wenn dieser anzuschmelzen beginnt und die Brücken womöglich nicht mehr tragen.
Die erste Stunde wandern wir noch im dunklen mit Stirnlampe bewaffnet den gut markierten Weg entlang bis zum Anseilplatz am Beginn des Gletschers. Nach einer halben Stunde Gletschwerwanderung ist es endlich hell genug um wieder Fotos zu machen. Wir sind nicht die einzige Seilschaft, die den Großvenediger besteigen will. Währen des Auf und Abstiegs kann ich noch etwa 10 andere Seilschaften zählen.

Wieder ausreichend hell für Fotos.

In Seilschaft geht es über eine Vielzahl an Gletscherspalten hoch Richtung Gipfel. Wäre nicht bereits gespurt, so wäre man ohne GPS relativ aufgeschmissen. Keine Markierungen in Form von Stangen oder ähnlichem sind vorhanden. Aber GPS ist für so eine Tour quasi sowieso essentiell nachdem man auch Wetterumschwünge einkalkulieren muss.

Ein Blick hinab in eine der zahlreichen Gletscherspalten.

Die Bedingungen sind hervorragend: Nachdem es vor 2 Tagen 20cm Neuschnee gegeben hat ist kaum Eis vorhanden; die Steigeisen können bis zum Gipfel im Rucksack bleiben war natürlich einfacheres vorankommen ermöglicht. Gletscherspalten sind dadurch teilweise allerdings schwieriger zu erkennen, wie zum Beispiel nachfolgendes Foto verdeutlicht:

Eine verborgene Gletscherspalte.

Eine andere Seilschaft steigt aus den Wolken.

Auf 3000m Seehöhe legen wir eine kurze Pause ein um uns zu stärken. Im Anschluss wird der Gipfel in Angriff genommen.

Großvenediger Gipfel.

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Im Hintergrund: Großglockner.

Die Wolkengrenze liegt ein paar 100m unter uns was uns hervorrangende Aussicht bescheren wird. Im Tal ist heute eine heißer Sommertag mit mehr als 30 Grad. Gegen Gipfel hat es um die 0 Grad und ein eisiger Wind bläst. Kaum vorstellbar.

Eine Seilschaft vor uns am Gipfelgrat.

Sogar ein Hund hat es auf den Gipfel geschafft wie das nachfolgende Foto beweist:

Hund am Großvenedigergipfel.

Gipfel erreicht.

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Gipfelpanorama.

Nach einer halben Stunde Pause machen wir uns bereits wieder an den Abstieg, um zeitig vom Gletscher zu verschwinden.

Lika schaut in eine Gletscherspalte hinab an einer der mächtigsten Stellen des Gletschers (bis zu 160m).

Nach dem Ende des Gletschers fassen wir noch den Westgrat des Großvenedigers ins Auge, ein etwas anspruchsvollerer Anstieg als Option für das nächste mal:

Westgrat.

Bereits gegen 13:00 erreichen wir wieder die Kürsingerhütte wo wir noch eine Mahlzeit zu uns nehmen um im Anschluss den restlichen Weg bis zum Auto abzusteigen.

Fazit:

Die landschaftlich mit Sicherheit beeindruckendste Tour die ich bisher je gemacht habe bei optimalen Bedingungen mit 20cm Neuschnee. Auch wenn bei uns alles leicht funktioniert hat und wir nicht einmal Steigeisen anlegen mussten darf diese Tour nicht auf die ganz leichte Schulter genommen werden; zu schnell können sich die äußeren Bedingungen ändern.